Filme und ihre Musik verbinden. Ob es Musical wie Evita oder Weihnachtsklassiker wie Drei Haselnüsse für Aschenbrödel sind, meistens ist es die Musik, die dem Zuschauer im Ohr und damit im Gedächtnis bleibt. Jetzt hat das Mandolinen-Orchester Niederkassel diese Werke wieder aufleben lassen. Dirigent Robert Neff sagte zur Auswahl des Konzertes: „Filmmusik ist ein Thema, was das Publikum anspricht. Wir haben schon einiges an Filmmusik gespielt und haben viele neue Stücke arrangiert. Es gibt einige Filmmusik, die im Winter spielt, wie beispielsweise der Film Frozen oder Home alone. Das war letztlich entscheidend für die Themenwahl.“ Im Winter spielt auch ein großer Teil der Serie „Game of Thrones“ mit deren imposanten Soundtrack das Konzert eröffnet wurde. Danach ging es gefühlvoll weiter mit dem Titel „Tennessee“ aus dem Film „Pearl Harbor“.
Reise durch die Welt der Filmmusik
Wer an Filmmusik denkt, kommt an der eindringlichen Titelmelodie von „Fluch der Karibik“ nicht vorbei. In der über zweistündigen Reise durch die Welt der Filmmusik stand das Werk von Klaus Badelt an dritter Position. Anschließend ging es entfesselt weiter mit der „Unchained Melody“ aus dem Film „Ghost – Nachricht von Sam“. Da die meisten Stücke nicht für Mandolinen und Mandolen geschrieben wurden, musste Dirigent Robert Neff die Stücke umschreiben, was schwierig war, wie er sagt: „Es gibt keine Literatur dafür. Man muss schauen, mit welcher Basis man anfängt, und dann muss man die Stücke auf die Orchesterbesetzung umschreiben.“ Die Arbeit hat sich gelohnt. Die Reise ging rhythmisch temperamentvoll weiter und führte Orchester und Publikum über die Musik aus Tango Bar nach Argentinien mit dem weltbekannten, emotionsgeladenen Titel „Don’t Cry for Me Argentina“ von Andrew Lloyd Webber.
Lauf Forrest, lauf!
Ein Highlight war die Uraufführung der eigens für das Orchester arrangierte Titelmelodie zum Film „Forrest Gump“. Multiinstrumentalist Anton Hagen war nicht nur für das Schlagzeug und die Perkussionsinstrumente zuständig, sondern trug bei diesem Stück die Melodie am Klavier vor. Die bekannte Titelmusik zu „Der mit dem Wolf tanzt“ wiederum trug den Klang der Trompete durch den Saal und versetzte die Zuhörer in die majestätische Weite der Prärie. Die verschiedenen Rhythmen des Titels stellten für das Orchester eine besondere Herausforderung dar und verlangten ihnen einiges an intensiver Probearbeit ab, so Dirigent Robert Neff.
Auch mit einer Schreibmaschine kann man Musik machen
Auf Laufen und Tanzen folgte Frank Sinatras „My Way“, dass das Publikum in nostalgisches Schwelgen versetzte. Kurz vor der Pause war Erstaunen in den Gesichtern zu erkennen. Eine Schreibmaschine wurde aufgestellt und Anton Hagen sorgte mit rhythmischem Tippen auf der Schreibmaschine bei der Uraufführung des rasanten „Typewriter“ für einen ganz besonderen Klang und dem einen oder anderen Lacher im Publikum.
Die zweite Konzerthälfte startete mit einer eindringlichen Erinnerung an die Menschlichkeit und das Mitgefühl mit der melancholischen Melodie zum Film „Schindlers Liste“. Abwechslungsreich wurde es mit moderner Disney-Filmmusik aus Frozen, auch bekannt als „Die Eisprinzessin“ und der Musik aus die Schöne und das Biest. Die Reise war aber noch lange nicht zu Ende. Nach einer Stärkung mit einem Frühstück bei Tiffany und dem Song „Moon River“ stattete das Mandolinen-Orchester erst Tarzan mit „You'll Be in My Heart“ von Phil Collins und danach King Louie aus dem Dschungelbuch mit „I wanna be like you“ einen Besuch ab, bevor es dann mit viel Ruhe und Gemütlichkeit in den festlichen Teil des Konzerts überging. „Umso später das Programm, desto weihnachtlicher wird es“, sagte Melina Schell, die durch das Programm führte.
Glocken und Mandolinen sorgen für einen weihnachtlichen Mix
Der letzte Abschnitt des Konzerts begann mit dem Glockenspiel ebenfalls von Anton Hagen im Stück „Let the Bells Ring“ aus „Kevin - Allein zu Haus“ und der bereits zu Beginn angesprochenen Titelmelodie von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödl“. Es folgte der moderne Weihnachtstitel „All I Want For Christmas Is You“. Die musikalische Reise endete im hohen Norden mit der Musik aus „Der Polarexpress“. Das Publikum dankte dem Orchester mit Standing Ovations.
Am Ende sang das Publikum noch „Stille Nacht, heilige Nacht“ und klatschte zur „Petersburger Schlittenfahrt“. Außerdem erfüllte das Orchester gerne mehrerer Aufforderungen nach Zugaben.
Mehr über das Mandolinen-Orchester Niederkassel unter www.mon1920.de.