Schon früh am Sonntagmittag kamen die ersten Besucher auf den Rathausplatz. Aber noch ging es nicht darum, in den Mai zu tanzen, sondern für die Liebste einen schönen Maibaum zu erwerben, der dann, meist am späten Abend, mal mit viel Musik oder auch still und heimlich, vor deren Haus aufgestellt wird. Obwohl die Bäume nicht an Laternen oder Dachrinnen befestigt werden sollen, ist das meist die einzige Möglichkeit, diesen Liebesbeweis öffentlichkeitswirksam zu drapieren. Allerdings sind inzwischen aus den Maibäumen vergangener Jahre schmächtige Maibäumchen geworden, für die allerdings ein stolzer Preis aufgerufen wird.
Dorfbaumstellen
Am späten Sonntagnachmittag füllte sich dann der Rathausplatz zusehends, wollten doch alle dabei sein, wenn der Stadtmaibaum aufgestellt wird. In Niederkassel-Ort ist es Brauch, dass dies mit Man-Power und nicht mit maschineller Unterstützung geschieht. Punkt 19.00 Uhr gab Ramon Wiener vom JGV das Kommando und der mächtige Maibaum, den zuvor viele Kindern bunt geschmückt hatten, wurde von der Waagerechten in die Senkrechte gebracht.
Ein dutzend Hammerschläge auf die Holzkeile, die den Baum an seinem Standort fixieren und die Junggesellen durften nach diesem harten Job, unter dem Beifall des Publikums und des Maihofstaates, ein erstes Kölsch genießen.
Mitsingkonzert mit Mätes und Bätes
Nach dem obligatorischen Foto unter dem Maibaum, mit dem gesamten Hofstaat, wartete dann ein musikalisches Highlight auf die Maifestgäste und der Rathausplatz füllte sich zusehends. Der JGV hatte das Duo Mätes und Bätes verpflichtet und die luden zum Mitsingkonzert ein. Mehr als eine Stunde sangen die Besucher sich die Kehle heißer mit altbekannten Hits der großen Kölner Bands. Es war eine fast laue Sommernacht und viele Besucher verließen den Rathausplatz erst nach Mitternacht.
