Lülsdorf: Tag der offenen Tür beim Schmiedemuseum

„Alte Schmiede“ zog die Besucher magisch an

Lülsdorf: Tag der offenen Tür beim Schmiedemuseum

Eigentlich war es kein Tag, um einem Schmied bei seiner schweißtreibenden Arbeit über die Schulter zu blicken. Am Sonntag hatte das Thermometer schon um 11.00 Uhr die 30-Grad-Marke erreicht, aber in dem kleinen und unscheinbaren Haus, das die Alte Schmiede beherbergt, war es noch um einige Grad heißer, denn das Feuer in der Esse loderte bei rund 800 Grad. Der Schmied Werner Klick hatte das Feuer entfacht und auch gleich zwei Interessenten gefunden, die sich darin übten, das glühende Eisen aus dem Feuer zu holen, um dann mit gezielten Hammerschlägen Unikate für den heimischen Garten zu fertigen. Erich Schmitt wiederum führte die Besucher durch die beiden Räume der Alten Schmiede und konnte viele Geschichten und Anekdötchen zu dem kleinen Ziegelsteinbau mit seinen schmalen Fenstern , Baujahr 1888, zum Besten geben.

Schmiede mit wechselvoller Vergangenheit

Weil im Jahre 2001 die Denkmalwürdigkeit des historischen Gebäudes festgeschrieben wurde, entschied sich die Stadt Niederkassel 2007 für den Kauf und für eine Nutzung als Museum. Die Schmiede hat eine wechselvolle Vergangenheit. Als das Schmiedehandwerk aus der Mode kam, weil Pferde und Fuhrwerke verschwanden, begann der Lülsdorfer Schmied Jakob Breuer (1922-2007) Metallgeräte wie Zentrifugen und Honigkessel herzustellen, denn er war nun als Imker aktiv. Mit dem Fortgang des letzten Schmiedes erlöschte die Glut in der Esse. Erich Schmitt und vielen weiteren ehrenamtlichen Helfern, die sich alle für das Schmiedehandwerk interessieren, ist es zu verdanken, dass damals auch viele Unikate, die in der vom Verfall bedrohten Schmiede lagerten, gerettet wurden und heute den Besuchern vorgeführt bzw. erklärt werden können.

Viele Besucher trotz hoher Temperaturen

Am Sonntag riss der Besucherstrom nicht ab, auch wenn die Besucher, sobald sie neben der Esse gestanden hatten, leicht durchnässt die Schmiede wieder verließen. Draußen warteten ein kühles Kölsch, Limo, Cola und gesottenes vom Grill auf die Gäste, die sich dann, unter Pavillons sitzend, erholen konnten. Auch wenn das Wetter es zu gut mit den Veranstaltern meinte, so war man doch mit der Besucherresonanz sehr zufrieden.

Schmiedemuseum öffnet regelmäßig

Wer an diesem Sonntag nicht zum Schmiedemuseum kommen konnte, dem werden sich aber noch viele weitere Gelegenheiten bieten, tief in ein Jahrtausende altes Handwerk einzutauchen. Regelmäßig gibt es einen Tag der offenen Tür, an dem die alte Schmiedekunst vorgeführt wird. Darüber hinaus werden mehrmals im Jahr Führungen und Demonstrationen für Schulen und Kindergärten angeboten. Beliebt sind auch die Termine des offenen Schmiedens. Interessenten können sich telefonisch oder online kostenlos anmelden und dann unter Anleitung lernen, wie man den Hammer im Takt auf das glühende Eisen schlägt.

Weitere Informationen

Viele weitere Infos gibt es unter: http://alte-schmiede-luelsdorf.de

Logo