„Endlich ist es so weit“, so ein zukünftiger Bauherr bei der Grundstücksübergabe in Rheidt. Die Baugrundstücke im Baugebiet „Im Obstgarten“ wurden am Samstag offiziell übergeben.
Lange Planung hat ein Ende
Lange hatten die Planungen gedauert. Schon vor 10 Jahren fanden die ersten Gespräche der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) mit den vielen verschiedenen Grundstücksbesitzern statt. In den Jahren 2017-2020 gab es dann die notariellen Übertragungsverträge und es konnte mit der Planung begonnen werden. Plan war es, ein vielfältiges Wohnviertel zu schaffen, das alle Generationen berücksichtigt. Ruhige Einfamilien- und Doppelhäuser sollen durch Mehrfamilienhäuser und einen Seniorenwohnkomplex abgerundet werden. Eine Kita mit dem schönen Namen „Obstzwerge“, Praxis- und Gewerbeeinheiten sowie ein zentraler Veedelsplatz vervollständigen das größte Neubaugebiet der Stadt.
Komplikationen
Nicht alles verlief ohne Komplikationen. Alleine um Zielkonflikte zwischen Wohnen und Gewerbe zu lösen, verlangsamte sich das Verfahren um 1 Jahr. Ebenfalls aufwendig war das Vergabeverfahren, welches bei den Bewerbern nicht nur auf Zustimmung stieß. Da das Interesse an einem Baugrundstück riesig war, entschloss sich die SEG zu einem Bewerbungsverfahren. Dabei bekamen, nach einem Punktesystem, aus einem Pool von 500 Interessenten 50 Grundstücke neue Besitzer. Leider hatte sich in der Zwischenzeit für etliche Familien der Traum vom Eigenheim in Luft aufgelöst, denn ein Zinssatz von 0,9 Prozent stieg innerhalb weniger Wochen in Richtung der vier Prozent Marke. Da ging vielen Häuslebauern die Luft aus. Das Pech für die Einen, war dann das Glück der Anderen, denn die SEG hatte eine Liste mit Nachrückern aufgelegt. „Wir hatten Schätzungsweise 15-20 Prozent der Interessenten, die aus finanziellen Gründen abgesprungen sind. Durch die Nachrücker konnten aber alle Grundstücke vergeben werden“, so Julia Stork, Projektmanagerin Wirtschaftsförderung bei der (SEG).
Übergabe der Grundstücke
Am Samstag nun kamen ein großer Teil der neuen Bauherrn zur Übergabe der Grundstücke an die Litauer Straße. Hier hatte die SEG zu einem nachbarschaftlichen Grillfest, das von einigen ortsansässigen Rheidter Vereinen bereitgestellt wurde, eingeladen. Viele Eigentümer nutzten die Möglichkeit, sich bei bestem Wetter ungezwungen persönlich kennenzulernen und auch mit dem Projektplaner Fabian Bongartz, vom Planungsbüro Helmert und Bongartz, ins Gespräch zu kommen.
Begrüßt wurden alle Teilnehmer von Vizebürgermeister Marcus Kitz und Sebastian Fischer, dem Geschäftsführer der SEG, der, wie er sagte, nervös, aber auch zufrieden sei, das große Bauprojekt nun soweit zum Abschluss gebracht zu haben. Ausdrücklich bedankte sich Fischer bei seinem Team, mit Miriam Schulz, Julia Stork, Anja Ostendorf, Christiane Bovenkamp, Helmut Esch und Karl-Heinz Mundorf sowie vielen weiteren Mitarbeitern der Stadtverwaltung.
Interessante Zahlen
Der Grundausbau des neuen Wohnviertels startete im Herbst 2022. Dabei wurden 5.000m³ Schwarzdecke auf ca. 10.000 m² Straße verbaut sowie 2100 Meter Kanalrohre mit 210 Anschlüssen für Häuser und Straßenabläufe verlegt. Das Stromnetz wurde so verlegt, dass alle Häuser eine Ladestation für PKW und eine Wärmepumpe installieren können. Dazu wird das Viertel zukünftig durch 37 LED-Straßenlaternen mit dem Niederkasseler Design erleuchtet. Derzeit hat man 86 Grundstücke für Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften erschlossen. Weiter geplant sind 12 Mehrfamilienhäuser, ein Bereich für ein Seniorenprojekt, ein Mehrgenerationenplatz und eine Kita für 100 Kinder. Jetzt können die Bagger anrollen und die neuen Eigentümer mit dem Hausbau beginnen. Einige Hausprojekte wurden schon in Angriff genommen. So ein Doppelhaus ohne Keller, von dem schon die Außenwände stehen. Es war nach Aussage der neuen Besitzer die einzige Möglichkeit, beim Bauen zu sparen, wenn man auf den Keller verzichte.
Einige Fachfirmen, wie z.B. MOBAU Klein, informierten unverbindlich zu den verschiedensten Themen.