Das Insektensterben ist ein ernstes Problem für unser Ökosystem und unsere Lebensgrundlage. Es gibt aber einige Möglichkeiten, hiergegen etwas zu tun. So wie die Landwirte von DRÜBER und DRUNTER aus Niederkassel und Köln-Libur. Ein probates Mittel dem Insektensterben entgegen zu wirken, ist das Anlegen von Blühstreifen. Die 40 Landwirte der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz von Boden und Wasser im Langeler Bogen, der übrigens auch die RheinEnergie AG sowie die Stadtwerke Niederkassel und Troisdorf angehören, haben daher schon im vergangenen Jahr Blühstreifenzertifikate angeboten, um allen Einwohnern die Möglichkeit zu bieten, ihre Heimatregion insektenfreundlicher zu gestalten.
70.000 Quadratmeter Lebensraum für Insekten
Bereits im letzten Jahr hatte die Kooperative der Landwirte mit dem Verkauf von Blühstreifenzertifikaten einen Lebensraum von 70.000 Quadratmetern für die unterschiedlichsten Insekten geschaffen. Die Blühmischungen, die in diesem Jahr von zwei Niederkasseler und sieben Porzer Landwirten auf mehr als 34.000 Quadratmetern ausgebracht wurden, stehen jetzt in voller Blüte und wurden sofort von den Insekten angenommen. Wichtig bei der Auswahl der Blühmischungen, die auf 16 Ackerflächen eingesät wurden, ist die Auswahl von heimischen Pflanzenarten, die an den Standort angepasst sind. Diese sind für die heimischen Insekten besser geeignet als exotische oder gezüchtete Arten. Außerdem vermeidet man so, dass sich invasive Arten ausbreiten oder wertvolle Lebensräume verdrängen. Weiterhin unterstützen sie die biologische Schädlingsbekämpfung und die Bestäubung. Sie bieten den Insekten Nahrung, Schutz und Lebensraum und schützen den Boden vor Erosion.
Unterstützung von den Stadtwerken Niederkassel
Unterstützung kommt auch von den Stadtwerken Niederkassel und der RheinEnergie AG Köln. „Als langjähriges Mitglied von DRÜBER und DRUNTER liegt uns der Boden- und Gewässerschutz in der Region am Herzen. Gutes Trinkwasser gibt es nur in einer intakten Natur, zu der ein vielfältiges Insektenleben dazugehört. Dieses Jahr erwerben wir erneut so viele Zertifikate, das ein 2.000m² großes Wildblumenmeer wachsen kann“, so Uwe Nolting, Fachbereichsleiter der Stadtwerke Niederkassel. Dem kann Dr. Martin Kaupe, Wasserexperte der RheinEnergie nur beipflichten. „ Wir begrüßen ausdrücklich die Projektumsetzung in Niederkassel und Köln. Insekten spielen eine entscheidende Rolle beim Humusaufbau. Diese belebte Bodenschicht ist ein wirksamer Filter für versickerndes Regenwasser und damit eine Garant für ein Trinkwasser von bester Qualität“, so Dr. Kaupe.
„Ihr 10, wir 10“
Zertifikate kann man auch in diesem Jahr wieder erwerben. Unter dem Motto: „Ihr 10, wir 10“ entsteht für 10 Euro eine 20 Quadratmeter große Blühfläche. Marcus und Matthais Becker, Bernd Bulich, Wilfred Engels, Wolfgang Honecker, Thomas Müller, Franz-Josef Schoch, Gottfried Schulte und Franz-Josef Telohe übernehmen das finanzielle Risiko und stellen entsprechende Flächen zur Verfügung. Außerdem kaufen die Landwirte die spezielle Blühmischung, säen diese aus und pflegen die Äcker.
Zerstörung der Äcker für den heimischen Garten
Was den Landwirten ihre Arbeit aber erheblich erschwert und zum Teil zerstört,sind Menschen, die nicht in der Lage sind, die schöne blühende Landschaft nur mit den Augen oder dem Fotoapparat einzufangen. So ist immer wieder zu beobachten, wie Personen durch die Blühwiesen trampeln, auf der Suche nach schönen Pflanzen für den heimischen Garten. Daher haben die Landwirte schon gar keine Samen von Sonnenblumen mehr in ihren Blühmischungen, denn offenbar gibt es dann bei einigen Zeitgenossen kein Halten mehr, wenn auf den Flächen Sonnenblumen heranwachsen.
Wer mehr über die Arbeit von DRÜBER und DRUNTER wissen möchte, kann dies nachlesen unter: www.ak-drueber-und-drunter.de