Wie gestern Abend bei der 10. Online-Sitzung des Dialogforums zur Rheinspange 553 bekanntgegeben wurde, hat das Rheinspange-Team der Autobahn GmbH dem Verkehrsministerium in Berlin das Ergebnis seiner Vorzugsvarianten-Auswahl vorgestellt. Dabei sind die Experten zu dem Ergebnis gekommen, dass der neuen Autobahnquerspange zwischen der rechtsrheinischen A59 und der linksrheinischen A555 mit einer Rheinquerung als Tunnellösung zwischen Bornheim-Widdig und Niederkassel-Ranzel, der Vorzug zu geben sei.
Begründung für die Variantenentscheidung
In der Begründung zur neuen Rheinspange heißt es: Die Auswahl der Vorzugsvariante für die Rheinspange 553 erfolgte in einem umfassenden fachlichen Abwägungsprozess, in dem alle sich aufdrängenden Varianten geprüft wurden. Zwölf Varianten wurden anschließend vertieft untersucht, um den Planungsraum möglichst umfassend und vollständig zu betrachten. Dabei wurden die Zielfelder „Umwelt“, „Verkehr“, „Verkehrsanlage“ und „Wirtschaftlichkeit“ bewertet. Nach Ausschluss der Varianten mit besonders schwerwiegenden Konflikten lief die Herleitung der Vorzugsvariante auf eine Abwägung zwischen den Tunnelvarianten 7T und 6aT hinaus. Sie stellen in der Gesamtabwägung die konfliktärmsten Varianten dar. Der Trassenverlauf der beiden Varianten ist in weiten Teilen identisch. Für die Entscheidung der Variante V6aT als Vorzugsvariante war maßgeblich, dass der Tunnel der Variante 6aT im Gegensatz zur Variante V7T bei Niederkassel unter weniger Wohnbebauung verläuft.
Verlauf und Anschluss der Vorzugsvariante
Die Variante V6aT verläuft von einem neuen Autobahnknoten an der A555 bei der Anschlussstelle Wesseling (W2) zu einem neuen Autobahnknoten an der A59 in Höhe der Spicher Seen (O3). Südlich des Autobahnknotens W2 wird eine Ersatzanschlussstelle für die Anschlussstelle Wesseling erforderlich. Die rechtsrheinische Anschlussstelle zum untergeordneten Netz befindet sich im Kreuzungsbereich der K24/L269 nördlich von Uckendorf.
Viele Fragen noch offen
Noch liegt aber ein dichter Nebel über den Planungen zur neuen Rheinspange. So sagte Michael Hoffmann von der Autobahn GmbH, dass die Vorzugsvariante zwar feststehe, aber ansonsten nichts in Stein gemeißelt sei. Fragen nach Troglagen, Lärmschutzwänden, Auf- und Zufahrten zur Autobahn, Überführungen oder neuen Brücken konnten daher noch nicht beantwortet werden. Ob die geplante Zuschüttung des Schwalbensees, das Vereinsgewässer eines Angelsportvereins, wirklich so umgesetzt werden soll, ließ Hoffmann ebenfalls offen.
So geht es weiter
Die Vorzugsvariante wird dem Fernstraßen-Bundesamt in einem formellen Verwaltungsverfahren zur Linienbestimmung vorgelegt. Mit der Bestimmung der Linie ist die Vorplanung abgeschlossen und die zweite Planungsphase beginnt: In der Entwurfsplanung wird die Vorzugsvariante detaillierter ausgearbeitet und der Vorentwurf erstellt. Gegenüber der Vorplanung sind in einem begrenzten Korridor noch Verschiebungen möglich. Dieser Vorentwurf ist die Grundlage für die anschließende Genehmigungsplanung und Planfeststellung, nach deren Abschluss die Ausführungsplanung und der Bau begonnen werden kann.
Daten zur Rheinspange 553
Länge der Trasse: ca. 7,9 km
Tunnellänge: ca. 3 km
Voraussichtliche Bauzeit: ca. 8 Jahre
Kostenschätzung: ca. 1.145 Mio. Euro
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