Immer wieder mittwochs ist Rambo zu Besuch im Haus Elisabeth. Weil immer an diesem Tag in der Woche die eigentliche Betreuung verhindert ist. Und so kuschelt sich Rambo, freilich nach Vorlage von Impfung und Wurmkur, während der Arbeitszeit seines Herrchens, dem Hauswirtschaftsleiter Johannes Jungmann, in seiner Hundebox gemütlich ein. Dass Rambo regelmäßig Gast im Team des Altenheimes sein darf, ist nur einer von zahlreichen Punkten, für die das Haus jüngst wieder mit dem Zertifikat „Beruf und Familie“ ausgezeichnet wurde. Ein Quäntchen Flexibilität seitens des Arbeitsgebers hilft einem Hundehalter in diesem Fall aus der Bredouille – und stärkt damit die Zufriedenheit.
Viele komplexe Änderungen
Vor zehn Jahren hat sich die Haus Elisabeth GmbH zum ersten Mal für dieses Zertifikat qualifiziert. Viele Veränderungen waren dafür weitaus komplexer als das Tolerieren einer Hundebox. Etwa die Einführung von Mobilzeitkonten, die den Pflege-, Hauswirtschafts- oder Verwaltungskräften mehr Planungsflexibilität erlaubt. Wichtig sind auch ein „Wunschbuch“ für die Dienstplangestaltung, die gemeinsame Dienstplanung oder die transparente Urlaubsplanung. Rückzugsmöglichkeiten für ungestörtes Arbeiten hat das Leitungsteam des Hauses damals eingerichtet. Teamentwicklung oder auch Supervision für Einzelne waren ein Thema. Und wo der Schuh ohne Aussicht auf Verbesserung dauerhaft drückt, gibt es wenigstens ein finanzielles Trostpflaster: Für das kurzfristige Einspringen, das in einer Pflegeeinrichtung nun einmal häufig unerlässlich ist, erhalten diejenigen, die sich bereit erklären, eine zusätzliche Vergütung.
Ziele gesetzt
All dies hat die – aus der Hertie-Stiftung erwachsene - „berufundfamilie Service GmbH“ von einer Expertin erfassen lassen und während ihres jüngsten Audits im ausführlichen Gespräch mit Mitarbeitenden neu geprüft. Doch ist, so der stellvertretende Einrichtungsleiter Dennis Böhnke, der Idealfall ja niemals erreicht, gibt es immer noch Punkte, die sich das Team für die Zukunft wünscht. „Im kommenden Jahr werden wir zum Beispiel die Gestaltung der Pausen – etwa die Einrichtung eines neuen Raumes – in den Blick nehmen“, so Böhnke. Auch steht die Einführung einer „konstruktiven Feedbackkultur“ auf dem Entwicklungsplan. Punkte, die dann zur nächsten Re-Zertifizierung in drei Jahren mit auf das „berufundfamilie“-Konto einzahlen werden.
Bundesfamilienministerin überreicht das Qualitätssiegel
Erst einmal aber freut sich das Haus über das Qualitätssiegel, das die Pflegedienstleitung Benita Rolff in Anwesenheit der Bundesfamilienministerin Lisa Paus (MdB) in Berlin persönlich entgegennahm.