Die Premnitzer Straße im Stadtteil Lülsdorf ist geprägt von der vorhandenen Allee Japanischer Nelkenkirschen. In der Blütezeit bringt diese Allee ein einzigartiges Erscheinungsbild mit sich. Mit dem geplanten Bau der Stadtbahn werden die Bäume der Japanischen Nelkenkirsche der Natur entnommen oder profaner ausgedrückt: gefällt.
Lichtraumprofil muss beachtet werden
In den nun angestellten Überlegungen für eine Neuanpflanzung, spielt das Lichtraumprofil eine entscheidende Rolle. Als Lichtraumprofil wird der „lichte Raum“ beschrieben, der auf Straßen oder Wegen von Gegenständen freizuhalten ist, um ihn mit den vorgesehenen Fahrzeugen nutzen zu können. Die Japanische Nelkenkirsche entwickelt sich zu einem 6-10 m hohen Baum mit einer trichterförmigen Krone. Sie hat einen Stamm mit einer Höhe von ca. 2,00- 2,25 m. Ab dieser Höhe beginnt der Kronenansatz. Dieser verhältnismäßig niedrige Kronenansatz kann das Lichtraumprofil einer Straße stark beeinflussen, sofern diese Bäume zu nah an der Verkehrsfläche gepflanzt werden. Die vorhandene Situation in der Premnitzer Straße bietet derzeit kein ausreichendes Lichtraumprofil für den LWK- und Busverkehr. Wichtig ist bei der Standortauswahl demnach eine ausreichend zur Verfügung stehende Fläche neben dem Straßenraum. So kann das notwendige Lichtraumprofil gewährleistet werden.
Variante 1: Lindspfädchen
Erste Wahl wäre hier das Lindspfädchen in Lülsdorf, ein Fuß- und Feldweg, zwischen Premnitzer Straße und Markusstraße, der hinter der Moschee und dem Bürgerpark herführt. Mehrere Vorteile kämen hier zum Tragen, denn da es sich nicht um eine Straße handelt, spielt das Lichtraumprofil eine untergeordnete Rolle und der Standort liegt in unmittelbarer Nähe zur derzeitigen Allee. Zudem werden die Bäume im Bürgerpark, die sich in einem schlechten Zustand befinden, jetzt schon durch Nelkenkirschen ersetzt.
Variante 2: Berliner Straße
Mit der Berliner Straße ist ein weiterer Standort im Norden der Stadt in den Blickpunkt der Planer gerückt. Die Straße wird nach dem Bau des neuen Schulzentrums Nord überplant werden müssen. Dabei könnte das notwendige Lichtraumprofil in Verbindung mit Radwegen und Grünstreifen direkt in die weiteren Überlegungen mit einfließen.
Somit kämen im Norden der Stadt, gleich zwei neue Standorte für die Japanischen Nelkenkirschen in Betracht.
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