Photovoltaikanlagen auf Niederkassels landwirtschaftlich genutzten Flächen

Photovoltaik-Strom soll in Niederkassel eine größere Rolle spielen. Deshalb wurden nun die Landwirte einbezogen, um sogenannte Agri-Photovoltaik einzuführen. Rechtliche Rahmenbedingungen erschweren allerdings die Umsetzung.

Photovoltaikanlagen auf Niederkassels landwirtschaftlich genutzten Flächen

Im Klimaschutzkonzept unter dem Maßnahmenpunkt „Prüfung der Potenziale für Freiflächen-, Agri-, und Freefloating-Photovoltaik“, hat die Stadt Niederkassel sich das Ziel gesetzt, Potentiale für Photovoltaik-Anlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen (AgriPV) zu prüfen. Dazu hatte der Ausschuss für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz mit Dr. Matthias Meier-Grüll vom Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich, einen Experten zu einem Kurzvortrag eingeladen.

Meier-Grüll sprach über die Erfahrungen mit der Testanlage des Forschungszentrum Jülich und präsentierte dabei die Vorteile und Schwierigkeiten der Agri-Photovoltaik (Agri-PV). Dies ist ein Verfahren zur gleichzeitigen Nutzung von Flächen für die landwirtschaftliche Pflanzenproduktion (Photosynthese) und die PV-Stromproduktion (Photovoltaik). Daher waren aus Niederkassel auch mehrere Landwirte zur Ausschusssitzung gekommen, die dem Arbeitskreis Drüber und Drunter angehören. So zum Beispiel das Ehepaar Telohe, das den Geflügelhof Wirtz-Telohe betreibt und an einer PV-Anlage für eines seiner Felder Interesse zeigte.

Vorteile und Schwierigkeiten der Agri-Photovoltaik

Meier-Grüll sagte dazu, dass derzeit Studien laufen, die zeigen, wie sich bei großflächiger Photovoltaik die darunter liegenden Pflanzen in Bezug auf den Lichteinfall verhalten. Positiv sei der Wasserverbrauch unter den Anlagen. Da das Wasser dort weniger verdunstet, lassen sich rund 20 % Wasser einsparen. Für die Landwirte ist das Aufstellen der Solarmodule allerdings nur sinnvoll, wenn die Fläche unter den Anlagen landwirtschaftlich genutzt werden kann. Das bedeutet eine Mindesthöhe von ca. 5 Metern und die Möglichkeit, mit landwirtschaftlichen Maschinen, die einen Radius von rund 18 Metern haben, dort arbeiten zu können. Negativ sei aufgefallen, dass die Biodiversität unter den PV Anlagen nicht gefördert werde.

Niederkasseler Landwirte positiv

Die Niederkasseler Landwirte stehen der Idee positiv gegenüber, aber wie sich während der Sitzung zeigte, müssen die Rahmenbedingungen noch geklärt werden. Es ist also noch ein weiter Weg, bis in Niederkassel die großflächigen PV-Anlagen erbaut werden, unter denen dann auch Landwirtschaft betrieben werden kann. „Wir brauchen noch viele Daten und Forschungsarbeit sowie politische Begleitung und Förderung, bevor wir verlässliche Aussagen treffen können“, so Dr. Matthias Meier-Grüll.

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