Erregte Diskussionen gab es am Mittwochabend im Ausschuss für Bauen und digitale Infrastruktur zum Thema Glasfaserausbau in Niederkassel. Mitarbeiter der Telekom standen dabei Rede und Antwort.
Kostenlose Glasfaseranschlüsse nur noch mit Vertrag
Hintergrund ist der kostenlose Glasfaseranschluss für jedes Haus, mit dem die Telekom in Niederkassel sehr erfolgreich geworben hatte. Da die Kunden keinen Vertrag abschließen mussten, liegt der Zugang bei vielen oft ungenutzt im Keller. Dies möchte der Konzern ändern und wird zukünftig nur noch kostenlose Anschlüsse in Ein- und Zweifamilienhäuser legen, wenn eine Vertrag abgeschlossen wurde.
Herausforderungen für die Telekom in Deutschland
Waren die Zahlen für Niederkassel bisher recht gut, in Lülsdorf gibt es z.B. bei 2700 Haushalten 2400 Anschlüsse, so ist der Konzern deutschlandweit offensichtlich deutlich hinter seinen eigenen Erwartungen geblieben. Das umschrieb der Telekommitarbeiter elegant mit: „Wir müssen einen wirtschaftlichen Schnitt hinbekommen“. Um diesen Schnitt zu erreichen, wolle man die Kunden ohne Vertrag anschreiben, die auch bei einem anderen Anbieter eine Vertrag abschließen könnten.
Kein Bau-Termin für Mondorf
Während die Telekom in Rheidt fleißig weiterbaut, alleine 60 Kilometer Tiefbau sind hier notwendig, gibt es für Mondorf noch keinen Termin. Dazu heißt es, dass der wirtschaftliche Ausbau in Mondorf derzeit nicht darstellbar sei, da man deutschlandweit mit den Zielzahlen weit unter den Vorstellungen läge.
Erinnerung an vollmundige Versprechen
Die Ratsmitglieder erinnerten die Telekommitarbeiter an ihre vollmundigen Versprechen und forderten, diese einzuhalten, wohlwissend, dass es sich dabei nicht um eine vertraglich fixierte Zusage, sondern um eine Absichtserklärung handelte.
Plan für ein Protestschreiben an den Telekom-Vorstandsvorsitzenden
Stadtverwaltung und Rat beabsichtigen jetzt, ein Protestschreiben an den Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG, Timotheus Höttges, zu schicken.