Brunnenfest des ASV Rheidt am Stockemer See

Hunderte Besucher kamen am Wochenende zum Stockemer See, dessen Areal sonst nicht betreten werden darf, und erlebten einen ereignisreichen Nachmittag.

Brunnenfest des ASV Rheidt am Stockemer See

Nichts ging mehr. Schon am frühen Samstagnachmittag gab es keine freien Parkplätze mehr rund um den Stockemer See. Da hatten es die Besucher, die mit dem Fahrrad gekommen waren, doch einfacher, ein Plätzchen für ihren Drahtesel zu finden. Anlass des Ansturms war das traditionelle Brunnenfest des Fischschutz-, Naturschutz- und Angel-Sport-Verein Rheidt e.V. 1926, kurz ASV Rheidt, der zu den ältesten und größten Fischereivereinen des Rhein-Sieg-Kreises zählt.„Wir sind begeistert von der Besucherresonanz. Trotz zweier weiterer Großveranstaltungen in Niederkassel am heutigen Tag konnten wir über 700 Gäste hier auf der Anlage begrüßen dürfen, die alle begeistert waren,“ so der 1. Vorsitzende Kristian Reisch und Geschäftsführer Carlo Grova.

Ein Blick ins Naturschutzgebiet

Nicht nur die Vereinsmitglieder kamen zum Fest, sondern auch deren Freunde, Verwandte sowie viele Besucher, die den Stockemer See noch nie richtig gesehen haben. Grund für deren Besuch ist der Umstand, dass die ehemalige Kiesgrube, die von den ASV-Mitgliedern in vielen hundert Stunden ehrenamtlicher Arbeit hergerichtet wurde und weiterhin gepflegt wird, heute ein Naturschutzgebiet ist und nur von Vereinsmitgliedern betreten werden darf. Lediglich zum Brunnenfest werden die Tore für die Allgemeinheit geöffnet. So war es ab 14.00 Uhr vorbei mit der Ruhe am See, die von den Anglern so geschätzt wird.

Lehrreiches Programm

In diesem Jahr hatten die Angelsportfreunde nicht nur ein sehr unterhaltsames, sondern auch lehrreiches Programm für Groß und Klein zusammengestellt. Mit kleinen Keschern bewaffnet und mit Gummistiefeln ausgerüstet stand zeitweise mehr als ein Dutzend Kinder im Uferbereich des Sees und fischten, unter Anleitung der Diplom Fischerei Biologin Alev Özgül-Siemund, Kleinstlebewesen aus dem See, der mit einer Wasserfläche von etwas mehr als 22 ha und einer Tiefe von bis zu 15 m, der größte See im Rhein-Sieg-Kreis, nach der Wahnbachtalsperre, ist. Geduldig erklärte die Biologin, unter Zuhilfenahme von Mikroskop und Lupe, den Kinder die Artenvielfalt im See, ein sicheres Zeichen für ein gesundes Gewässer.

Waldschule

Auch die Rollende Waldschule vom Hegering Agger-Sieg hatte sich auf dem Gelände eingefunden, um den Besuchern die hier vorkommende Tierwelt mit Präparaten darzustellen und die Lebensweise des Wildes durch fachkundige Erläuterungen zu beschreiben. Gleich sechs Ornithologen hatten sich am Seeufer eingefunden, dort ihre Spektive aufgebaut. Mit diesen Fernrohren, die eine starke Vergrößerung aufweisen, entdeckten sie einen sehr seltenen Vogel, weit draußen auf einer Insel im See. Einen Baumfalken zu sichten, dessen Lieblingsspeise Libellen seien, so die Mitglieder der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Bonn & Rhein-Sieg, sei hier in der Region ein Glücksfall.

Sportliches Angebot

Der Spaziergang zum kleinen Bootshafen, in dem die Angelboote liegen, führte nicht nur am Brunnen vorbei, der dem Fest seinen Namen gibt, sondern auch an der großen Wiese, wo sich Jung und Alt im Castingsport versuchten.Bei dieser Sportart wird nicht geangelt, sondern mit kleinen Gewichten statt eines Hakens müssen sich die Teilnehmer im Ziel- und Weitwurf auf der grünen Wiese versuchen.

Und noch mehr

Aber es gab nicht nur viel rund um den See zu entdecken, sondern auch zu genießen. Allen voran die frisch geräucherten Forellen, Salate, Bratkartoffeln und gesottenes vom Grill. Kühle Getränke, mit und ohne Alkohol rundeten das Angebot ab.

Die Besucher, unter ihnen auch die stellvertretenden BürgermeisterMarcus Kitz und Matthias Großgarten, genossen den schönen Tag, an Biertischgarnituren sitzend und mit Blick auf den See. Auch ein kleiner Schauer konnte die Gäste des ASV nicht schrecken. Die Kids tobten auf der Hüpfburg und stärkten sich zwischendurch mit Popcorn und Zuckerwatte.

Fazit

„Es war ein sehr schöner Tag. Über 700 Besucher, so viele hatten wir noch nie hier am See, von denen etliche zum ersten Mal hier waren, zeigten sich beeindruckt.“ Auch die Ornithologen, die Biologen und die Mitglieder der Waldschule waren sehr zufrieden mit der Resonanz der Besucher. „Wir konnten für unser Anliegen werben und haben hier viele Fragen beantworten können“, so eine Ornithologin. Gemeinsam haben sich die Fachleute schon ihren Platz zum nächsten Brunnenfest 2024 reserviert. „Wir hatten zum Glück gut vorgesorgt für die Verpflegung der Gäste, denn am Ende des Tages war nur noch ein wenig Fleisch über“, so Carlo Grova. Nach dem Fest kehrte wieder Ruhe ein am See.

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