Im Rahmen eines Schulprojektes kamen am Mittwoch Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 4 der Ranzeler Drei-Linden-Schule zum Gartenbaubetrieb von Markus Jonas in Ranzel. Im Fokus der Schüler standen allerdings keine schön gestalteten Gärten, Terrassen oder Blumenbeete, sondern ein Stück naturbelassenes Hinterland. Hier haben Schafe, Ponys und ein Esel ein neues Zuhause gefunden. Versteckt im hohen Gras summte es zudem wie wild, denn das ist das Reich der Bienenvölker von Imker Frédéric Wacker.
Besuch als Teil eines Nachhaltigkeitsprojekt
Dem Treffen vorausgegangen war ein Projekt der Schüler zum Thema „Ziele für nachhaltige Entwicklung“. Die Schüler hatten sich gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Jeanette Volkmer und Maraike Kruschwitz, die das Projekt betreuen, Gedanken zum Thema: „Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern“ gemacht und mit Markus Jonas auch einen kompetenten Ansprechpartner gefunden.
Bau eines Bienenhotels
So wurden zuerst einmal mit kleinen Akkuschraubern unzählige Löcher in Holzstücke gebohrt, Tannenzapfen zerkleinert und Stroh in kleine Stücke gebrochen. Daraus wird nun bald ein Bienenhotel entstehen, das auf dem Schulhof der GGS Ranzel einen schönen Standort bekommen soll.
Abstecher zu den Tieren
Nach den Vorarbeiten ging es weiter durch die Wiese, vorbei an neugierigen Ponys und einem Esel, der sich streicheln ließ, hin zu den Bienen von Imker Frédéric Wacker. Hier lernten die Schüler vieles über das Verhalten der Bienen, konnten sich Honigwaben anschauen und durften sogar Bienen in die Hand nehmen. Da es sich dabei um Drohnen, also das männliche Tier bei den Honigbienen handelte, bestand auch keine Gefahr, gestochen zu werden.
Natürliche Mittel gegen Brennnesseln
Nach diesem Exkurs durch die Welt der Bienen, die wie die Wildbienen stark gefährdet sind, ging es zurück durch die Wiese zum Bauplatz für das Insektenhotel. Auf dem Weg dorthin machten einige Schüler eine unerfreuliche Bekanntschaft mit Brennnesseln. Aber auch hier zeigte sich, das die Natur ein Gegenmittel bereit hält. Imker Frédéric Wacker pflückte einen Spitzwegerich aus der Wiese und ließ dessen Saft auf die juckende und gerötete Stelle eines Unterarms tropfen und schnell verschwand der Juckreiz.
Verköstigung des Steinzeitkaugummis
Höhepunkt für die Schüler, die an diesem Tag viele neue Eindrücke und Erkenntnisse gewonnen hatten, war dann die „Verköstigung“ einer Wabe. „Das ist Steinzeitkaugummi, denn schon die alten Ägypter kannten vor 3000 Jahren Honig und kauten auf der süßen Masse herum. Das Wachs enthält sogar wertvolle Enzyme und Fermente, die durch das Kauen freigesetzt werden“, so der Imker.
Nachbereitung des Besuchs
Zurück in der Schule haben die Schüler nun viel zu tun, um das Erlebte zu Papier zu bringen. Zudem dürfen sich bald auch die anderen Schüler an dem neuen Insektenhotel erfreuen.