Auch die Politiker haben inzwischen Stellung zur Rheinspangen-Entscheidung genommen. machPuls präsentiert euch die Standpunkte der CDU-Fraktion Niederkassel, der SPD Niederkassel, der Niederkasseler GRÜNEN sowie der Partei Freie Wähler, Bezirksvereinigung Mittelrhein.
CDU-Fraktion Niederkassel
„Die CDU-Fraktion Niederkassel begrüßt die jüngst von der Autobahn GmbH vorgestellten Pläne für eine Tunnellösung der neuen Rheinspange zwischen Bonn und Köln.“
Die CDU-Fraktion Niederkassel begrüßt die jüngst von der Autobahn GmbH vorgestellten Pläne für eine Tunnellösung der neuen Rheinspange zwischen Bonn und Köln und fordert gleichzeitig eine Troglösung für die oberirdischen Abschnitte der A553 zwischen Niederkassel und den Spicher Seen, um optisch und akustisch deutlich geringere Belastungen zu verursachen. Die Notwendigkeit für eine weitere Rheinquerung sehen viele Menschen in der Region jeden Tag auf ihren Fahrten, die sie viel zu oft auf überlasteten Straßen zurücklegen müssen. Die vorgestellte Tunnelvariante stellt dabei für die CDU-Fraktion trotz aller Eingriffe die verträglichste Variante dar, die die Belastungen für Bewohner, Fauna und Flora in einem akzeptablen Rahmen hält. Nach Ansicht der CDU-Fraktion profitiert die Stadt Niederkassel und ihre Bewohnerinnen und Bewohner massiv von einer besseren Verkehrsinfrastruktur. Auf diese Weise verbessert sich die Aussicht deutlich, dass die Entwicklung der Gewerbe- und Industrieflächen, wie beispielsweise das Evonik-Gelände, einen kräftigen Aufschwung erhalten wird, was sich perspektivisch auch in besseren Gewerbesteuerzahlungen für uns alle positiv bemerkbar machen wird. (Marcus Kitz)
SPD Niederkassel
„Unsere Position bleibt! So macht man 2023 keine verantwortungsvolle Verkehrspolitik.“
„Unsere Position bleibt: ein Projekt mit Kosten in Höhe von 1 Mrd. Euro und mehr, welches nur für Autoverkehr ist, ist aus der Zeit gefallen. Der verkehrliche Nutzen muss wirklich in Frage gestellt werden. Das Problem sind und bleiben die Knotenpunkte vor Köln und Bonn. Das bestehende Verkehrsgutachten der Planer bestätigt, dass zusätzlicher Autoverkehr durch den Tunnel kommen wird. Am Ende wird es nur mehr Autoverkehr auf den Straßen geben. So macht man 2023 keine verantwortungsvolle Verkehrspolitik“, erklärt Mattias Großgarten. „Das einzig Gute ist, dass die Tunnelvariante keinen Konflikt zur Stadtbahn darstellt. Die Planung der Stadtbahn kann also zügig und unabhängig voranschreiten“, so der SPDler.
Niederkasseler GRÜNEN
„Auch ein Autobahn-Tunnel zwischen Ranzel und Niederkassel ist klimaschädlich und zu teuer. Die Niederkasseler GRÜNEN lehnen die Vorzugsvariante ab!“
Eine riesige Ackerfläche muss für die Anschlussstelle verschwinden. Für Uckendorf und den Südosten von Ranzel wird dieses Bauwerk optisch und akustisch eine enorme Präsenz darstellen. Der Flächenverbrauch und der Eingriff in die Landschaft sind enorm und ein Tunnelbauwerk dieser Länge, das nicht durch Grundgestein, sondern Kiesschichten führt, verschlingt Unmengen an Ressourcen in Form von Beton und Stahl. In Anbetracht der verkehrlichen Entwicklung, beschlossener Klimaschutzziele auf allen Ebenen und einer angestrebten Verkehrswende, ist ein solches Projekt völlig aus der Zeit gefallen. Wir Grünen in Niederkassel halten dieses Projekt nicht für zukunftsfähig und unterstreichen nochmals deutlich unseren Standpunkt: Nullvariante statt Tunnellösung. Die Sanierung vorhandener Brücken und Straßen, der Bau der Stadtbahn sowie der Ausbau des ÖPNV und des Radschnellwegenetzes müssen mit allen Kräften verwirklicht werden. (Sascha Essig, Ulrich Buchholz)
Partei Freie Wähler, Bezirksvereinigung Mittelrhein
„Die geplante Realisierung des Projekts Rheinspange bei Wesseling entspricht den Forderungen der Partei Freie Wähler der Region Köln/Bonn/Rhein-Sieg.“
„Die Entscheidung zum Bau des Rheintunnels zwischen Niederkassel und Wesseling begrüßen wir sehr, weil wir genau diesen Standort und den Tunnel seit Jahren fordern. Nicht weil wir die Belastung durch den Bau neuer Straßen gut finden, sondern weil wir eine bessere Verteilung des Individualverkehrs zwischen Köln und Bonn einfordern,“ kommentiert Torsten Ilg, Bezirksvorsitzender der Partei Freie Wähler in Köln, Bonn, dem Rhein-Erft und dem Rhein-Sieg-Kreis die Entscheidung der Autobahn GmbH des Bundes zur Realisierung der Rheinspange.
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