Wie versprochen haben wir nach Bekanntgabe der Rheinspangen-Entscheidung weitere Stellungnahmen und Reaktionen für euch eingefangen und werden sie euch nun in einer aus mehreren Teilen bestehenden Serie präsentieren.
Niederkasseler und Kölner Bürgerinitiativen
„Wir haben versucht, zum Wohle der gesamten betroffenen Bevölkerung in dieser Region die Rheinspange zu verhindern. Auch wenn es jetzt scheinbar so aussieht, als sei dieser Kampf vielleicht schon verloren, so haben wir die von Industrie, Wirtschaft, Lobbyisten und Politik vehement geforderte Mega-Brücke durch ein Retentionsbecken, mit in Kauf genommener Zerstörung eines Auenwaldes, eines Naturschutz- und Wasserschutzgebietes und der Eliminierung einer für uns lebenswichtigen Kaltschneise, verhindert. So können wir stolz darauf sein, durch den unermüdlichen und bedingungslosen Einsatz unserer drei Bürgerinitiativen zunächst einmal das unter diesen Umständen maximale Ergebnis für die Bürger herausgeholt zu haben“, so Gerhart Renner, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltverträgliche VerkehrsInfrastruktur Niederkassel und der Vernetzung der Kölner und Niederkasseler Bürgerinitiativen.
Gemeinsam mit Susanne Reiß-Kober (BI-Sprecherin Bürger gegen die Brücke, Niederkassel) und Clemens Rott (Sprecher der BI Porz-Langel gegen die Autobahn 553) werde man auch zukünftig den weiteren Verlauf der Planungen kritisch begleiten. „Mit Hilfe von BUND, NABU, Niederkasseler SPD und BN90/Die Grünen haben wir, die politischen Entscheidungsträger in Berlin mitgerechnet, gegen einen sehr mächtigen Gegner zunächst einmal vieles an Zugeständnissen erreicht und auch dazu beigetragen, dass die geplante Stadtbahn jetzt nicht durch eine im Weg stehende Autobahn-Trasse blockiert wird“, sagte Renner.
NABU
Auf Höhe der Spicher Seen bindet die Rheinspange an die A59. Gerade dieser Bereich ist sehr ungünstig gewählt, da hier ein enormes Artenvorkommen besteht, z.B. Fledermäuse, Wasservögel, Amphibien. Grundsätzlich sind jedoch alle Varianten störanfällig, was die Umweltverträglichkeitsprüfung ergeben hat. Leider bleiben hier auch die Gemeinwohlaspekte auf der Strecke und die Industrie wird vorrangig bedacht. Es gibt hohe Baukosten für die Entstehung der Rheinspange, wobei die Gelder sicherlich für wichtigere Projekte in der Gesellschaft erforderlich wären. Zudem ist nicht sicher, dass zwischen Libur und Uckendorf eine Verkehrsentlastung bestehen wird, denn die Anschlussstelle könnte die lokalen Verkehrsflüsse erhöhen und zu einem massiven Verkehrszufluss bei den umliegenden Orten führen.
Der NABU plädiert dafür, die Planung für die Rheinspange auf politischem Wege zu stoppen, z.B. im Bundestag, in den kommunalen Räten und allen Parteien, die hier in der Pflicht stehen. Vor allem hat der NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer die Aussage getroffen, dass keine Neubauten von Autobahnen/Brücken erfolgen sollen.
IHK Köln
Die IHK Köln fordert die zügige Umsetzung der Rheinspange. Sie stehe außerdem einer Tunnellösung positiv gegenüber, wenn auch Gefahrgutverkehr problemlos möglich sei. Dr. Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln sagte: „Die Rheinspange ist für die erfolgreiche Zukunft unserer Wirtschaftsregion unabdingbar: Weniger Staus, weniger Umwege, weniger unnötige Emissionen.“ Der Nutzen der zusätzlichen Rheinquerung zwischen Köln und Bonn sei eindeutig nachgewiesen worden.
——
Weitere Informationen zur Rheinspange 553:
—