Wahlkampf 2023: Was die Bürger Niederkassels wissen sollten! | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Der Wahlkampf in Niederkassel hat begonnen und damit werden erste Wahlversprechen gegeben. Sind diese umsetzbar? Und hat der zukünftige Amtsinhaber überhaupt die Möglichkeit, das zu ändern, was er verspricht?

Wahlkampf 2023: Was die Bürger Niederkassels wissen sollten!

Ein Leserbrief von Klaus Hoyer:

Es geht bei dieser Wahl nur peripher um eine politische Richtungswahl und auch nur im Geringsten um Stilfragen, es geht um die Wahl des Chefs einer Verwaltung. Eines Vorgesetzten von 500 Mitarbeitern. Der Niederkasseler Bürger erwartet von ihm Führungsstärke, Durchsetzungsvermögen, Kommunikationsstärke und Einfühlungsvermögen, um die Leistung der Verwaltung zu garantieren, vielleicht sogar zu optimieren. Die repräsentativen Aufgaben des Bürgermeisters sind ein lästiges Beiwerk, denn sie halten den Amtsinhaber von seinen wesentlichen Aufgaben ab. Diese repräsentativen Aufgaben können vom stellvertretenden Bürgermeister übernommen werden, die fachliche Vertretung des Amtsinhabers (z.B. in dessen Krankheitsfall) nimmt jedoch nur der erste Beigeordnete wahr. Das zeigt den Wert der notwendigen fachlichen Kompetenz des Bürgermeisters.

Der Bürgermeister ist kein Wunscherfüller, er bemüht sich, gemeinsam mit dem Personal der Verwaltung, die politischen Vorgaben zum Wohle der Stadt umzusetzen. Die politischen Vorgaben kommen aber aus dem Rat der Stadt, aus den zuständigen Ausschüssen. In den meisten Ausschüssen ist der Bürgermeister aber gar nicht vertreten und hat nur bei Stimmengleichheit im Rat das Entscheidungsrecht. Festzuhalten bleibt: im Prinzip ist der Bürgermeister mit seiner Verwaltung Auftragnehmer des Rates der Stadt!

Die Wähler in Niederkassel sollten in diesem Wahlkampf wissen, dass alle zur Wahl stehenden Personen, die einer Partei im Rat angehören, an allen Entscheidungen beteiligt waren, die das Geschehen in dieser Stadt in den vergangenen zehn Jahren bestimmt haben, also auch an Fehlentwicklungen aktiv beteiligt waren. Keiner der Kandidaten kann diese Fehlentwicklungen, an denen er beteiligt war, eigenmächtig zurücknehmen.

Zu guter Letzt: keiner der zur Wahl stehenden Kandidaten hat Führungserfahrung auf dieser Ebene und so kann man als Wähler nur hoffen, dass der Gewinner ein guter Bürgermeister-Azubi wird.

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