Mondorf: Kükenprojekt in der Kita Eifelstraße: „Wie aus dem Ei gepellt"

Der Kindergarten Eifelstraße startete das Projekt „Vom Ei zum Kücken“.

Mondorf: Kükenprojekt in der Kita Eifelstraße: „Wie aus dem Ei gepellt"

Die Gruppe Füchse der Kindertagesstätte Eifelstraße in Mondorf war Ende März um acht Küken auf einen Schlag größer. Aber die Küken waren tatsächlich echte Küken, die nun auf einem kleinen Bauernhof in Menden aufwachsen werden.

Ausflug zum Hühnerbaron

Dabei begann das Projekt „Vom Ei zum Küken" für die Gruppe, zusammengesetzt aus 23 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren und vier Erzieherinnen, theoretisch. In einem ersten Schritt besuchten die Kinder den Mondorfer Hühnerbaron, der den Kleinen einen Einblick in das glückliche Hühnerleben samt Hahn gab.

Begeistert marschierte die Gruppe wieder zur Kita zurück und dann waren erst einmal die Eltern gefragt: In kürzester Zeit wurden zig Eierpappkartons gesammelt, aus denen ein Papphühnerstall nachgebaut wurde. Begleitet wurde das Bastelprojekt von Stadtteilbibliothekarin Dorothee Stugg aus Mondorf. Sie versorgte die Kinder auch mit passender Literatur rund um das Thema "Vom Ei zum Küken".

In 21 Tagen auf die Welt

Als die Kinder mit der Theorie das nötige Wissen aufgefasst hatten, ging es an die Praxis. Durch zufälligen Kontakt kam es parallel zustande, dass der Chef des Physiozentrums, Herbert Schmitz, der Fuchsgruppe einen Brutkasten und weiteres, notwendiges Equipment für eine Aufzucht zur Verfügung stellte, nachdem er von dem Projekt hörte. Die Eier zum Ausbrüten spendete ein kleiner Bauernhof aus Menden. Nun konnte es tatsächlich losgehen! „Insgesamt 21 Tage liegen die Eier im Brutkasten, in dem eine konstante Temperatur von 37,9 Grad herrscht", erklärt Renata Garling, die die Fuchsgruppe betreut. Die lange Zeit vertrieben sich die Kinder und ihre Betreuerinnen mit Büchern; natürlich zum Thema Küken, Ei und Huhn. „Um den Prozess, der viel Geduld der Kinder erforderte, besser zu begreifen, haben wir mit ihnen einen Kükenkalender gebastelt und immer wieder auch durch Leuchten mit der Taschenlampe gezeigt: Da entsteht Leben im Ei", erläutert Ludmilla Sinner, ebenfalls Betreuerin der kleinen Forschergruppe.

Kinderflüstern und Kükenpiepen

Dann war es Ende März soweit: Am Wochenende (25. März) nach Frühlingsanfang, kratzte das erste Küken an der Eierschale und schlüpfte, dicht gefolgt von zwei weiteren Küken binnen weniger Stunden. Nun gab es kein Halten mehr: Alle Kinder aus der Kita wollten die neuen Kitabewohner begrüßen. Kinderflüstern und Kükenpiepen standen sich in nichts nahe und vermischten sich beim Betreten des Gruppenraumes. Direkt nach dem Wochenende kam noch einmal Bibliothekarin Stugg mit Konfetti und süßen Kleinigkeiten für die Kinder vorbei und gemeinsam mit der Gruppe feierten sie den ersten Geburtstag der kleinen flauschigen Neuankömmlinge. Manche Kinder trauten sich, ein Kükchen auf die Hand zu nehmen. Dann wurde es ganz leise und die leuchtenden Augen beschrieben Bände. Auch die benachbarte Kita Langgasse hörte von dem Projekt und stattete den kleinen, gelben und schwarzen Küken einen Besuch ab. Insgesamt acht Küken schafften es aus dem Brutkasten.

Küken bestaunen statt Spielen

„Die knapp 100 Kinder in unserer Kita konnten jeden Tag in den Raum gehen und schauen, wie es um die Eier stand. Nun nach dem Schlüpfen stehen viele Kinder anderer Gruppen bei gutem Wetter auf der Gartenseite an der Scheibe und vergessen beim Anblick der kleinen gelben Plüschknäuel schon einmal das Spielen", schmunzelt Erzieherin Heike Schütz zusammenfassend.

Bei der Frage, wie sie auf die Idee gekommen sind, ausgerechnet im Kindergarten Eier auszubrüten, antwortet sie: „Viele Kinder wissen heute gar nicht mehr, wie ein Küken in Natur aussieht". Und dem wollten sie in der Kita Eifelstraße abhelfen.

Küken zurück nach Menden

Die frisch geschlüpften Küken konnten die Kinder noch bis Gründonnerstag im Kindergarten bewundern. Für die acht Küken ging es dann zurück auf den Bauernhof in Menden, auf dem sie nun glücklich aufwachsen dürfen. Nach Ostern wird die Gruppe mit einer Menge Wissen im Gepäck bis Ende des Projektes noch ein paar Ausflüge zu nahegelegenen Bauernhöfen unternehmen und Ausschau nach anderen Küken und Hühnern halten. Das frühlingshafte Wetter lädt endlich dazu ein.

Autorin: Patrizia Gehlhaar

Logo