Seit bereits vier Jahrzehnten fördern die rheinischen Sparkassen mit dem Wettbewerb für Schülerzeitungen die Leidenschaft für journalistische Arbeit. Doch die Wirkung des Engagements geht noch weit darüber hinaus. Denn die Arbeit an den Schülerzeitungen und die dafür notwendige Bearbeitung gesellschaftlicher Themen führen dazu, dass junge Menschen ihre Umwelt bewusster wahrnehmen und kritisch hinterfragen lernen. Somit leistet der Wettbewerb einen wichtigen Beitrag für eine demokratische Gesellschaft.
53 teilnehmende Schulen
Auch in diesem Jahr fand der Schülerzeitungswettbewerb wieder statt. Dabei bewarben sich 53 Schulen, von denen 16 Schulen im Geschäftsgebiet der Kreissparkasse Köln liegen, mit interessanten Zeitungsprojekten um die Gunst der Jury. Im Wettbewerb mit diesen 16 Schulen gelang es der Gesamtschule Niederkassel, in der eigenen regionalen Bewertung der Kreissparkasse Köln, für die Schulen im Geschäftsgebiet der KSK, in der Wertungsgruppe Gesamtschulen den 1. Platz zu belegen.
Belohnung und Unterstützung
Verbunden mit dem Sieg war auch ein Preisgeld von 200 Euro, das der Geschäftsstellenleiter der KSK Niederkassel-Ranzel, Gregor Franken, am Montag mit in die Schule brachte. Aber nicht nur das Preisgeld hatte Franken im Gepäck, sondern darüber hinaus gab es noch ein Grußschreiben von Holger Steffens (Regionaldirektor Kreissparkasse Köln in Troisdorf), Gutscheine von der Kreissparkasse für alle Redaktionsmitglieder und Nervennahrung für die kommenden Redaktionssitzungen. Franken informierte sich über die Arbeit der Redakteure und war sehr beeindruckt, dass die Redaktion erst seit 2 Jahren existiert. Er bekam alle vier Ausgaben der Schülerzeitung als Geschenk mit.
Die Redaktion
Alle sind mit Begeisterung bei der Sache, so die Lehrerin Sigita Gelbach, die seit dem Schuljahr 2021/22 die Zeitung betreut. „Als Jugendliche habe ich selbst bei der Schülerzeitung mitgearbeitet und fand es besonders toll, dass wir uns ohne Lehrer treffen konnten. An der Gesamtschule gab es aktuell keine Printzeitung. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich den Berufsorientierungskurs „Journalismus“ im Jahrgang 9 übernehmen konnte. Das Erste, was ich der jungen Redaktion direkt zeige, ist der Schülerzeitungserlass sowie die Möglichkeiten und Grenzen der Pressefreiheit. Mir ist besonders wichtig, dass sie sich selbst organisieren können. Meine Aufgaben bestehen eigentlich nur im Finden der Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler sowie der Unterstützung beim Layouten. Ich bin sehr stolz auf die Jugendlichen, wie toll sie das machen und beeindruckt davon, wie Mine Zara die Redaktionssitzungen leitet, Karla z.B. protokolliert, während Hannah schon erste Skizzen entwirft und Linda Decker Anzeigenakquise betreibt und Verträge überarbeitet. Da höre ich nur zu und nehme wahr, dass den Schülerinnen eben andere Themen unter den Nägeln brennen und sie sehr sensibel dafür sind, was gerecht und was nicht gerecht in der Welt, angefangen in der Schule, ist“, so Sigita Gelbach.
Das Team
Zur Redaktion gehören derzeit 7 Schülerinnen aus dem Jahrgang 9 sowie freie Mitarbeiterinnen aus den Jahrgängen 5 und 7. Die Redaktion trifft sich einmal wöchentlich und nach Bedarf gibt es kurze Absprachen in den Mittagspausen. Es gibt eine feste Kunden-Karteikarte und feste Erscheinungstermine (Winter und Sommer). Arbeitsraum ist die Bibliothek der Schule.
Auch Schulleiterin Dr. Catrin Albrecht ist begeistert vom Engagement ihrer Schüler. „Für die aktuelle Ausgabe wurde ich auch zur neuen Schulordnung interviewt. Die Redaktion hat ganz professionell einen Termin vereinbart, hatte vor Ort das Interview aufgezeichnet und wir haben über die Freigabe gesprochen. Alles war sehr professionell. Da merkt man, dass sie da schon sehr geübt sind“, so Dr. Albrecht.
Die Schülerinnen selbst sind alle mit Begeisterung bei der Sache. So wie Hannah, der es großen Spaß machte, das neue Logo selber gestalten und viele Zeichnungen machen zu dürfen oder wie Mine Zara, der es am meisten gefällt, selber entscheiden zu dürfen, welche Themen in die Zeitung kommen sollen. Andere Redaktionsmitglieder unterstützen ihre jungen Mitschüler, denn auch die Fünftklässler dürfen als freie Redakteure eine Seite gestalten. Auch heikle und kritische Themen werden gerne aufgegriffen. „Ich finde es auch gut, dass wir zu kritischen Themen schreiben können, die uns halt interessieren, wie z.B. Alltagsrassismus oder LGBTQ. Wenn wir Interviews führen, dann überlegen wir uns auch alleine alle Fragen“, sagte dazu Karla.
Wie sehen die Berufswünsche der Schülerinnen aus? Mine Zara hatte ein Praktikum bei RTL gemacht und will unbedingt Journalistin werden. Karla war bei der Montagszeitung im Praktikum, will später eher Psychologin werden. Hannah möchte Autorin werden und eigene Romane auch illustrieren.