Am Samstag, den 9. November, gegen 22:30 Uhr wurde das gut gehütete Geheimnis, wer in der kommenden Session an der Spitze der Rheidter Jecken stehen wird, endlich gelüftet. In ihrer Premierensession (– erstmals in der Geschichte des Rheidter Karnevals stellt der Verein ein Prinzengefolge –) schicken die Rheidter Väter das Dreigestirn aus Prinz Hanno I. (Arens), Bauer Marc (Knippscher) und Jungfrau Betty (Jens Morrn) ins Rennen. Ihnen steht neben dem Gefolge mit Adjutant Peter Engels ein äußerst erfahrener Karnevalist zur Seite. Engels selbst stand 2004 als Prinz Peter II. vom WSV Blau-Weiß Rheidt auf den Bühnen der Stadt. Die neue Session stellen die Rheidter Väter unter das Motto: M'r maache d'r Fastelovend zom Kinderspill.
Abschied von Prinz Markus I.
Zu Beginn des Abends stand jedoch zunächst der scheidende Prinz, Markus I. (Thüren) vom Festkomitee Rheidter Karneval noch einmal im Mittelpunkt, der gemeinsam mit seinem Gefolge letztmalig auf die Bühne des Festsaals aufzog. In seiner letzten Ansprache als amtierender Prinz nutzte Markus I. die Bühne, um sich nochmal bei allen zu bedanken, die seine Regierungszeit zu einem für ihn so besonderen Erlebnis gemacht haben. Neben allen Rheidter Jecken galt ein besonderer Dank den Ortsvereinen, die das Gemeinschaftsleben in Rheidt durch ihre Arbeit maßgeblich prägen. Nach seinem Dank hieß es dann für Markus I. Abschied nehmen, indem er die Insignien der Macht zurück in die Hände des Vorsitzenden des Festkomitees Rheidter Karneval (FRK) und Hauptmoderator des Abends, Roland Forst, gab.
Brüske stellt neues Gefolge vor
Zur Vorstellung des neuen Gefolges übernahm Kabarettist Christoph Brüske die Moderation. Begleitet von drei Dudelsackspielern, der „Rhine Area Pipes & Drums“ aus Düsseldorf, zog das neue Prinzengefolge zu den Tönen von „Highland Cathedral“ – hierzulande vor allem als Cover der Bläck Fööss unter dem Titel „Du bes die Stadt“ bekannt – in den ausverkauften Saal ein. Dabei offenbarte sich gleich die nächste Premiere des Abends: erstmalig tragen die Männer eines Rheidter Prinzengefolges Röcke – beziehungsweise Kilt – anstatt einer Hose zu ihrer Uniform, die der Uniform der Band of The Royal Regiment of Scotland ähnelt.
Die insgesamt elf Mitglieder des Gefolges stellte Brüske in seiner unvergleichlichen Art kurzweilig vor, im Rahmen von kleinen sich reimenden Gedichten. Diese brachten verschiedenste persönliche Facetten der einzelnen Gefolgemitglieder hervor. Die Frage, wer zukünftig an der Spitze der Rheidter Jecken stehen wird, blieb bis zum zweiten Teil der Vorstellung des Gefolges zunächst weiter offen.
Shinys heizen dem Publikum kräftig ein
In der Zeit zwischen den beiden Vorstellungsblöcken brachten die Shinys, die Showtanzgruppe der Cheerleader des FC Hertha Rheidt, den Saal mit ihren drei Tänzen zum Kochen. Noch im Vorjahr hatten die Shinys Prinz Markus I. und sein Gefolge über die Session hinweg begleitet. Der FRK-Vorsitzender Roland Forst nutzte die Gelegenheit, um sich bei den Shinys für ihr Engagement in der vergangenen Session zu bedanken.
Wenig später hieß es dann wieder: Einmarsch für die Rheidter Väter. Nach und nach zogen die Mitglieder des Gefolges in den Saal ein, nach und nach wurde dann auch das Geheimnis um die Frage gelüftet, ob die Rheidter Väter mit einem Prinzen oder einem Dreigestirn an den Start gehen werden und wem welche Rolle im närrischen Trifolium zukommen sollte.
Neuer Bürgermeister proklamiert erstmals in Rheidt
Die nächste Premiere folgte gleich auf den Fuß: nachdem das erste Dreigestirn der Rheidter Väter auf der Bühne präsentiert wurde, proklamierte der im vergangenen Jahr gewählte neue Bürgermeister der Stadt, Matthias Großgarten, erstmals im Niederkasseler Ortsteil Rheidt, nachdem er bereits am Vortag mit Horst I. die neue Tollität des Ortsteiles Ranzel proklamiert hatte.
Ganz so schnell übergab er den neuen Rheidter Regenten die Insignien der Macht jedoch nicht, denn diese musste sich das Dreigestirn zunächst erarbeiten. Mehrere Lieder galt es vom neuen Trifolium zu erraten, die das Publikum ihnen vorsummte. Darunter kölsche Klassiker wie „Wer soll das bezahlen“, „Der treue Husar“ oder neuere Lieder wie „Schenk mir dein Herz“. Insbesondere Jungfrau Betty zeigte sich äußerst sicher im Erraten der vorgesummten Lieder.
Fastelovend als Kinderspill
In ihrer ersten Ansprache gab das neue Dreigestirn Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Vereins Rheidter Väter, der seit 2018 existiert, und in das Projekt, sich in die Reihe der prinzenstellenden Vereine in Rheidt eingliedern zu wollen. Insbesondere die Erzählungen von Peter Engels aus seiner Session als Peter II., im Rahmen eines gemeinsamen Campingausfluges, haben bei den Rheidter Vätern den Wunsch aufkommen lassen, eines Tages selbst einmal mit einem Gefolge auf den Bühnen der Stadt zu stehen.
Das neue Dreigestirn möchte – getreu ihrem Motto – den Fastelovend zum Kinderspill machen. „Unbeschwert und mit offenen Herzen wollen wir Karneval feiern, wie die Kinder“, erläuterte Prinz Hanno I. das Motto, welches auch im neuen Sessionslied der Rheidter Väter aufgegriffen wird. Nach der Proklamation sorgten Auftritte von Redner Martin Schopps und Sänger Micky Brühl sowie FRK-DJ Sven Stein bis in die frühen Morgenstunden für die Unterhaltung der anwesenden Gäste.