Derzeit besuchen 320 Kinder die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Niederkassel. Unterrichtet werden sie von 22 Lehrkräften. Einer von ihnen ist Florian Emrich, der 2016 zum Konrektor an der damaligen katholischen Grundschule ernannt wurde. Mit der Verabschiedung von Gabriele Sperling im Jahr 2020, die die KGS seit 2007 leitete, übernahm Emrich vorläufig die Leitung der Grundschule. Eine Bewerbung zu dieser Zeit auf die Stelle des Schulleiters an einer katholischen Grundschule wäre wahrscheinlich nicht von Erfolg gekrönt gewesen, da Emrich nicht der katholischen, sondern der protestantischen Kirche angehört.
Schulartänderung macht Bewerbung möglich
Nach einem eindeutigen Votum der Eltern im Frühjahr 2022 für die Schulartänderung in eine Gemeinschaftsgrundschule, stand einer Bewerbung für die Stelle des Schulleiters nichts mehr im Wege. „Ich habe mich am 08. Juni 2022 beworben und am 08. Februar 2023 meine Ernennungsurkunde erhalten“, so Emrich.
Höchstbewertung beim Eignungsfeststellungverfahren
Allerdings war es ein weiter Weg bis dahin, denn es folgte ein anstrengendes Prüfungsverfahren, bei dem Bewerber*innen aus allen Schulformen antraten und ihre Eignung nachweisen mussten. „Es war ein hartes Stück Arbeit. Bei dem Eignungsfeststellungverfahren in Soest gab es ein hohe Durchfallquote“, so der 41-jährige Schulleiter im Rückblick. Er allerdings schloss das Prüfungsverfahren mir der höchsten Bewertung ab und kann sich nun wieder ganz dem Schulbetrieb widmen, denn die Zukunft wird nicht leicht.
Erweiterung der Schule dringend notwendig
Derzeit besuchen 200 Kinder in neun Gruppen die Offene Ganztagsschule (OGS). Das bedeutet, dass alle 200 Kinder täglich die Mensa besuchen. Darum ist es notwendig, den Stundenplan der Kinder so zu gestalten, dass sie in drei Schichten zum Essen gehen können.
Große Probleme bereitet dem Schulleiter und seinem Kollegium der derzeitige Mangel an Klassenräumen. „Wir werden immer mehr Schüler bekommen und sind jetzt schon Dreieinhalbzügig. Uns fehlen 10 Unterrichtsräume, das sind rund 900qm Unterrichtsfläche. Derzeit haben wir 14 Klassen und 15 Unterrichtsräume“, so Emrich, der von 2007 bis 2009 in Troisdorf-Sieglar unterrichtete. Derzeit muss man sich in der Schule behelfen und die drei Lehrer, die Förderunterricht anbieten, müssen dazu in den Materialraum, das Lehrerarbeitszimmer oder das alte Büro des Rektors ausweichen.
Seitens der Lehrerschaft setzt man darauf, dass der geplante Anbau an der Schule in Angriff genommen wird. Zuvor soll es allerdings zu einer Zwischenlösung kommen, denn die Stadt will auf einem Grundstück, das derzeit als Parkplatz genutzt wird, bis zum Baubeginn Container aufstellen lassen, um so die Platzprobleme in der Grundschule vorübergehend in den Griff zu bekommen.