An der Sieg: Aalschokker-Besichtigung am Vatertag

Erstmalig bot die Fischereibruderschaft zu Bergheim an der Sieg offizielle Führungen zum größten Museumsobjekt der Stadt Troisdorf an.

An der Sieg: Aalschokker-Besichtigung am Vatertag

(Li) Die Rede ist vom Aalschokker „Maria Theresia“ der auf dem Diescholl, unterhalb des Fischereimuseums vor Anker liegt. In diesem Jahr finden vier Termine zu dem in der Zeit von 2017 bis 2019 zum Museumsschiff umgebauten ehemaligen historischen Fischerboot statt.

Premiere bei idealem Wetter

Die Premiere fand am Donnerstag, den 18. Mai 2023 (Christi Himmelfahrt) in der Zeit von 12:00 bis 13:30 Uhr bzw. von 14:00 bis 15:30 Uhr bei idealen Wetterbedingungen statt. Nach einer Einweisung der teilnehmenden Personen und eine Sicherheitsbelehrung durch fachkundige Führer, Fischerbruder Alexander Engels und Dirk Ortmann, Vorsitzender des Förderverein statt, dem im Anschluss eine Rundfahrt mit den Bootsführern Matthias Engels und Detlev Klein auf dem Elektro-Boot „Alosa“ (lat. Maifisch) über das Diescholl und mit dem „Entern“ des Aalschokkers folgte.

Fotoausstellung und Filmpremiere

Auf dem Oberdeck war ein kleiner Rundgang vorgesehen, der mit Erklärungen zur Geschichte des Aalschokkers und zu den damaligen Fangtechniken der Fischer (Hamennetz Reuse, Balken, Mast, Kaar etc.), bereichert wurde. Anschließend ging es in die Museumskajüte, wo eine Fotoausstellung, die Restaurierung des Aalschokkers, der Lebenszyklus des Aals, die Lebensweise der Fischer an Bord sowie Hinweise auf die an Bord befindlichen präparierten Fische (Aal, Hecht, Zander etc.) das Interesse der Teilnehmer/innen weckte. Eine Filmvorführung zeigte unter anderem die Geschichte der Bruderschaft, den Aalschokkerrücktransport nach der Restaurierung und den Aalfang mit dem Aalschokker, dem die Rückfahrt mit der “Alosa“ zum Steg folgte. Bei Bedarf waren Kaffee und selbstgebackener Kuchen sowie Erfrischungsgetränke zu zivilen Preisen im Museumscafé erhältlich.

Vom Fracht- zum Museumsschiff

Der Name des Schiffes leitet sich von der Insel Schokland (Niederlande) ab, wo das Schiff 1894 als Frachtschiff gebaut wurde. 1941 erwarb die Familie Mertens aus Bergheim für 1000 Gulden das Schiff und benannte es nach den Vornamen der damaligen Eigentümer. 1942 war die Schiffstaufe. Bis Mitte der 1950er Jahre diente das Schiff auf dem Rhein zum Aalfang und wurde 1982 als Schenkung der Familie Mertens an die Bruderschaft übertragen. 1986 erfolgte eine Teilrestaurierung bei der Lux Werft und Schifffahrt GmbH sowie die Eintragung als bewegliches Denkmal in die Troisdorfer Denkmalliste. Ab 1987 war der Ankerplatz vor dem Fischerhaus. 1991 erfolgte die Verleihung der Denkmalplakette des Landes NRW und war ab 2010 das größte Exponat des neuen Fischereimuseum. 2017 fand eine umfangreiche Sanierung bei der Lux Werft und Schifffahrt GmbH statt, dem 2019 die Rückführung ins Diescholl bei Hochwasser folgte. Am 22. September 2022 wurde das Museumsschiff feierlich eingeweiht.

Der Aalschokker hat eine Länge von 15m, eine Breite von 4,50m und einen Tiefgang von ca. 1m. Die Gesamthöhe des Bootskörper beträgt 2,20m. Das Schiff hat einen umlegbaren Holzmast von 15m mit einem Durchmesser von 30cm. Die Masse des Schokkers beträgt etwa 22 Tonnen.

Einziger Wermutstropfen war bei der Premiere, dass sich bei der 1. Führung statt 11 Anmeldungen letztendlich nur 7 Personen einstellten. Wenn schon eine Anmeldung erfolgt, sollte sie schon verbindlich sein.

Nächste Besichtigungen geplant

Bei Interesse an einer Besichtigung des Aalschokkers besteht am Donnerstag, den 8. Juni 2023, am Sonntag, den 13. August 2023 und am Sonntag, den 10. September 2023 jeweils von 12:00 bis 13:30 Uhr sowie von 14:00 bis 15:30 Uhr eine weitere Möglichkeit. Anmeldungen unter 0228 – 94589017 bzw. info@fischereimuseum-bergheim-sieg.de . Kosten Erwachsene 10 €, Kinder bis 12 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen 5 €. Die Anzahl der Teilnehmer/innen ist auf 10 Personen je Führung beschränkt.

Logo