Hans-Willi Jerschabek, der von Beruf Orgelbauer und ein Meister seines Fachs war, verstarb nach schwerer Krankheit im Januar diesen Jahres. Neben seiner beruflichen Tätigkeit war er ein leidenschaftlicher "Petri-Jünger" und angelte gerne an der Sieg. Auch der Musik und der hiesigen Mundart war er wohl gesonnen.
Vermächtnis für die Natur
In seinem Vermächtnis wollte Jerschabek der Natur etwas zurückgeben und sich dafür bedanken, was die Natur ihm jahrelang auf seinen Fischzügen beschert hat. Deshalb vermachte er der Sieg-Fischerei-Genossenschaft (SFG) einen Geldbetrag, der für den Erwerb von Fischnachwuchs verwendet werden soll, um den Fischbestand in den Gewässern zu beleben.
Seine hinterbliebene Ehefrau Maria, Sohn James sowie Tochter Katja Kess nebst Schwiegersohn Oliver Kess nahmen Kontakt zur SFG auf und dessen Vorsitzender, Peter Schell, machte mit der Familie einen Termin zwecks des Fischbesatz aus, der im Discholl (Altarm der Sieg) unterhalb des Fischereimuseums stattfinden sollte.
aec1799f-ee80-4736-9646-7126425fb6061.100 Jungaale für den Altarm der Sieg
Neben der Familie Jerschabek waren der 1. Brudermeister der Fischereibruderschaft Günter Engels sowie Vorstandsmitglied Detlev Klein anwesend. Wilhelm Keltzmann, Geschäftsführer der SFG, brachte in einem großen Wassertank 13 kg mit Glasaalen einer Aalfarm nach Bergheim, was etwa 1.100 Jungaale bedeutete. In großen Eimern wurden die Tiere so peu a peu in Ufernähe des Discholls gebracht und langsam dem Gewässer zugeführt.
Brudermeister Engels war von der Idee des Verstorbenen so angetan, dass er die Familie Jerschabek spontan zu einem Besuch des Fischereimuseums mit Einbindung des Aalschokkers einlud. Bereits am Vormittag wurden gemeinsam mit einer Schulklasse etwa 700 Glasaale eingesetzt.