Bürgerinitiative gegen Ethylenoxid aufgelöst: Vereinsvermögen wurde gespendet | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Nach vier Jahren intensiver Arbeit löste sich die Bürgerinitiative „BI gegen EO e.V.“ auf, denn seine Arbeit war getan. Sein restliches Vermögen spendete der Verein an mehrere gemeinnützige Einrichtungen in Niederkassel.

Bürgerinitiative gegen Ethylenoxid aufgelöst: Vereinsvermögen wurde gespendet

Am vergangenen Samstag wurde, nach vier Jahren, mit der Auflösung der Bürgerinitiative „BI gegen EO e.V.“, ein Bürgerprotest erfolgreich beendet.

Spenden für gemeinnützige Einrichtungen

Dazu empfingen der noch 1. Vorsitzende des Vereins, Rüdiger Pietsch und sein Stellvertreter Klaus Schriever im Vereinsheim des BV Lülsdorf-Ranzel die Vertreter von fünf Niederkasseler Fördervereinen, die mit Spenden aus dem Vereinsvermögen der BI bedacht wurden. Das waren die Kita Schillerstrasse, die Kita Weidenstrasse, das DRK, Kreisverband Rhein-Sieg e.V., Wasserwacht Niederkassel, „proBiblio“ und „promusica“.

Sie alle erhielten, passend zur Vorweihnachtszeit, jeweils einen Scheck über 900 Euro. Daher war die Freude bei den Empfängern groß, konnten sie mit der Spende doch Dinge anschaffen, die sonst „auf die lange Bank“ geschoben werden mussten.

Spendenverwendung

„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung. Das Geld ist für ein neues Klettergerüst im Aussengelände eingeplant,“ so Nico Hoffmann.

Der Förderverein der KiTa Weidenstraße, Monsignore-Winter-Weg, wird eine Leseecke einrichten, damit die ehrenamtliche Vorlese-Oma Frau Bartholomaeus weiterhin die Kinder mit ihren Geschichten erfreuen kann.

Der Verein „proBiblio“ wird die Spende der BI zur Leseförderung von Kindern einsetzen, z.B. durch die Beschaffung aktueller Kinderbücher und Unterstützung des Sommerleseclubs.

„Promusica“ setzt sich seit 2003 für den Erhalt der Musikschule ein. Der Verein unterstützt u.a. Schüler, denen der Unterricht ohne finanzielle Hilfe nicht möglich ist.

„Wir wachen, am, im, auf, unter und über das Wasser“, so der Slogan der DRK Wasserwacht NDK. Hier wird man die Spende in die Ausrüstung der Retter investieren.

Rückblick auf den Widerstand gegen die EO-Anlage

Vor der Scheckübergabe zog Pietsch eine Bilanz der vergangenen Jahre im Kampf gegen die EO Anlage. Als im Februar 2020 die Pläne zum Bau einer EO-Anlage auf dem Evonik-Gelände durch den Konzern PCC offengelegt wurden, gründete sich wenige Tage danach, aus Sorge vor Gesundheits- und Umweltrisiken durch den Gefahrenstoff Ethylenoxid, eine Bürgerinitiative.

Da man sich im Kampf gegen einen mächtigen Konzern rechtlich besser absichern wollte und für die intensive Öffentlichkeitsarbeit finanziell und schlagkräftig aufstellen musste, wurde im Mai 2020 ein Verein gegründet. Durch die intensive Arbeit des Gesamtvorstandes wuchs der Verein in kürzester Zeit auf über 150 aktive und passive Vereinsmitglieder.

Erfolgreicher Widerstand und Vereinsauflösung

Durch Spenden aus der Bevölkerung und vor Ort ansässigen Geschäften entwickelte sich die finanzielle Voraussetzung zur Ausführung der intensiven Öffentlichkeitsarbeit; mit Erfolg. Der Konzern PCC beugte sich dem Druck aus Politik und Bevölkerung und zog sich zurück.

Mit dem Verkauf des Evonik-Standortes Lülsdorf an das Unternehmen International Chemical Investors Group (ICIG) 2023 sah man nicht mehr die Notwendigkeit, den eingetragenen Verein „BI gegen EO e.V.“ aufrecht zu erhalten. Die Abstimmung über die Auflösung des Vereins war einstimmig, genau wie die Verteilung des Guthabens.

Dank an den Bürgerverein für Lülsdorf und Ranzel

Neben den zuvor genannten Empfängern wird auch der Bürgerverein für Lülsdorf und Ranzel, nach Abzug der Kosten für die formale Vereinslöschung, eine Spende über das sich ergebende Restguthaben als Danksagung für die Nutzung der Räumlichkeiten erhalten.