Im Zuge des Klimawandels diskutieren die Verbraucher zunehmend darüber, ob ihnen das Wasser „ausgeht“ oder ob eine Einschränkung in Zukunft droht. Diese Überlegungen treiben auch Landwirte und Wasserversorger hier aus der Region um, denn die Landwirte müssen die Bewässerung ihrer Felder sicherstellen, um Mißernten zu verhindern, während die Wasserversorger darüber wachen, dass nicht zu viel Wasser dem Boden entnommen wird.
Situation in der Region ist komfortabel
Dazu sagte Stefan Schiffmann, Leiter Nachhaltigkeit und Ressourcensicherheit bei der RheinEnergie AG Köln und Mitglied im DRÜBER UND DRUNTER Vorstand: „Im Gebiet des Arbeitskreises sind wir in Bezug auf das Wasserangebot in einer komfortablen Situation. Es gibt genügend Wasser, um die Versorgung der hier lebenden Menschen mit Trinkwasser auf absehbare Zeit sicherzustellen. Außerdem schützt das deutsche Wasserrecht die vorhandenen Wasserressourcen vor einer Übernutzung. Es gilt das Prinzip der Nachhaltigkeit: Den Gewässern einer Region darf nur so viel Wasser entnommen werden, wie auf natürliche Weise hinzukommt“, so Schiffmann.
Trotzdem muss man auf den Klimawandel reagieren
Diese Ausgangslage ist zwar beruhigend, doch der Klimawandel führt auch zu mehr Wetterextremen, wie zum Beispiel länger anhaltende Trockenperioden im Frühjahr und Sommer. Eine Situation, die die Landwirtschaft in besonderer Weise betrifft. Landwirt und DRÜBER UND DRUNTER-Vorstandsmitglied Karl-Josef Engels: „Im begrenzten Umfang reagieren wir hierauf u. a. durch veränderte Anbaumethoden und den Anbau von Sorten, die besser mit Trockenstress umgehen können. Auch der Anbau neuer Pflanzen hält in der Region Einzug, wie etwa Soja. Doch das allein wird nicht ausreichen, um Erträge und damit unsere Ernährung zu sichern. Auf unserer Obstplantage müssen wir in Trockenphasen z. B. zunehmend bewässern, sonst droht ein kompletter Ernteausfall. Dabei setzen wir vermehrt auf Wasserspartechnik. Um die Verdunstung zu reduzieren, bewässern wir in den frühen Morgenstunden.“
Schonender Umgang mit der Ressource Wasser
Aber nicht nur die Landwirte, sondern auch die Verbraucher können mit einfachen Maßnahmen ihren Teil zum schonenden Umgang mit der Ressource Wasser beitragen. An heißen Tagen wird mehr geduscht, sowie Garten und Rasen häufiger bewässert. „Das ist grundsätzlich in Ordnung, fordert unser Versorgungssystem jedoch an bestimmten Tagen stundenweise heraus. Hier ist es sinnvoll, etwa bei der Gartenbewässerung, wassersparende Technik einzusetzen und auf die Regentonne zurückzugreifen. Auch eine zeitliche Entzerrung durch Änderung des Bewässerungszeitpunktes ist zielführend. Zumal eine nächtliche Bewässerung sicherstellt, dass möglichst viel Wasser tatsächlich die Wurzeln erreicht und nicht durch Verdunstung verloren geht“, so Schiffmann. Um hierbei für ein Gleichgewicht zu sorgen, betreiben die Wasserversorger im Arbeitskreis ein ausgedehntes Messstellennetz. Nachteilige Veränderungen im Grundwasser erkennen sie frühzeitig und können dann entsprechend gegensteuern.
Der Arbeitskreis DRÜBER UND DRUNTER
Das Wirkungsgebiet des Arbeitskreises DRÜBER UND DRUNTER, zu dem sich bereits 1985 engagierte Menschen zum Schutz von Boden und Wasser zusammengeschlossen haben, reicht entlang des Rheins von der Stadtgrenze zu Leverkusen im Norden bis zur Sieg im Süden. Hier wird Trinkwasser für mehr als 500.000 Menschen gewonnen.