Feuerwehr Niederkassel: Das ist die derzeitige Situation | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Die Freiwillige Feuerwehr Niederkassel berichtete im Rat über ihre aktuelle Situation, die Entwicklung der letzten Jahre und den Ausblick auf die kommenden Jahre. Stadtbrandinspektor Heinz Ewald Verwey zog eine Bilanz.

Feuerwehr Niederkassel: Das ist die derzeitige Situation

Mit einem Blick zurück auf Einsätze und Alarmierungen in den Jahren 2021/2022 und einem Blick auf die anstehenden Aufgaben und den zukünftigen Maßnahmenplan der Feuerwehr, informierte Stadtbrandinspektor Heinz Ewald Verwey die Mitglieder des Rates der Stadt Niederkassel am Dienstagabend mit einem PowerPoint Vortrag über die derzeitige Situation der Niederkasseler Feuerwehr.

Steigende Einsatzzahlen

Bemerkenswert in der Statistik ist die stetig steigende Zahl der Einsätze im Stadtgebiet. So musste die FF im Jahr 2005 103 Mal ausrücken. Die Einsätze steigerten sich laufend. Im Jahr 2015 rückte die FF schon 200 Mal aus und in 2019 waren es bereits 300 Einsätze. Die meistens Einsätze (385) gab es im Jahr 2021. Einen kleinen Rückgang konnten die Wehrfrauen und Wehrmänner im Jahr 2022 (343) verzeichnen.

Verschiedene Einsatzbereiche

Hilfe musste in verschiedenen Bereichen geleistet werden. So ist Mondorf bei den Gesamteinsätzen Spitzenreiter, gefolgt von Rheidt und Niederkassel. Die Anzahl der Brandeinsätze ist zum Glück überschaubar, aber viele Einsätze sind dem Unwetter geschuldet oder die Feuerwehr muss technische Hilfe leisten. Darunter versteht man u.a. die patientengerechte Rettung, Bergung verunfallter Fahrzeuge, Rettung von Personen über Drehleiter (Tragehilfe), Öffnen von verschlossenen Türen mit Spezialwerkzeug, Tierrettung sowie die Beseitigung von Sturmschäden.

Problem Unwetter in der Zukunft

Nach dem Rückblick galt das Interesse den zunehmenden Wetter-Extremen, die auch Niederkassel nicht verschonen werden. Unwetter, Hitzewellen, Stürme und Orkane führen zu großen Schäden, so Verwey, auf die es ich einzustellen gelte.

Beschaffungsprobleme bei der Ausrüstung

Das Wichtigste für die Feuerwehr und ihre Mitglieder ist aber das richtige Equipment. Das fängt bei den Stiefeln an, geht über Hose und Jacke bis hin zum Helm. Hier gibt es aber, wie auch bei allen Geräten und Fahrzeugen, ein Problem mit der Beschaffung, sagte Verwey. „Gerätewagen, Löschfahrzeuge und technische Ausrüstungen haben teilweise Lieferzeiten von bis zu drei Jahren. Ersatzteile sind nur schwer zu bekommen und selbst bei der Bekleidung gibt es monatelange Lieferfristen“, so der Stadtbrandinspektor.

Platzprobleme

Platzprobleme in der Feuerwehrtechnischen Zentrale, eine zu kleine Kleiderkammer, ein marodes Gerätehaus der Jugendfeuerwehr und fehlende Einstellplätze für Einsatzfahrzeuge sind nur einige Punkte in einer langen Liste von Problemen, die gelöst werden müssen.

Positives

Hoffnung macht der Neubau des Feuerwehrhauses in Lülsdorf, dessen Planung fast abgeschlossen ist. Positiv ist auch die Anzahl der freiwilligen Wehrkräfte. In der Einsatzabteilung verrichten zur Zeit 139 weibliche und männliche Mitglieder ihren ehrenamtlichen Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr. Siebzehn Jugendliche stehen bereit, in einigen Jahren aktiv in den Einsatz zu gehen. Der Ehrenabteilung gehören 36 Ehemalige an.

Zukünftige Investitionen

Aus dem genehmigten Brandschutzbedarfsplan geht hervor, dass die Stadt in den nächsten Jahren massiv in Ausrüstung und Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr investieren wird. Dafür sind im Haushalt 11.3 Millionen Euro eingeplant. Neben Fahrzeugen und einem Mehrzweckboot sind das Gerätehaus Lülsdorf , eine Feuerwehrtechnische Zentrale sowie die Ersatzbeschaffung von Atemschutzgeräten die größten Ausgabeposten.

Dank von Seiten des Rats

Die Ratsmitglieder lobten die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr, sprachen ihren Dank an alle Einsatzkräfte aus und sagten weiterhin volle Unterstützung zu. Dies mit dem Hintergrundwissen, dass eine Berufsfeuerwehr die Stadt ein Vielfaches von dem, was derzeit ausgegeben werden muss, kosten würde.