Essen in Niederkassels Kitas: geplante Kostenerhöhung stößt auf politischen Widerstand

Das Essen in den städtischen Kitas könnte teurer werden. Zudem sollen die Frischkochküchen durch Caterer ersetzt werden. Diese Vorschlägen wurden von Eltern und Politikern jedoch stark kritisiert.

Essen in Niederkassels Kitas: geplante Kostenerhöhung stößt auf politischen Widerstand

Die Eltern sollen, nach dem Willen der Verwaltung, zukünftig mehr für das Essen ihrer Kinder in der Kita bezahlen. Monatlich fallen dann, bei fünf Tagen in der Woche, 95 Euro an. Letztmalig wurde das monatliche Entgelt 2018 angepasst und beträgt seither 66,60 Euro in Kitas mit Frischkochküchen. Hinzu kommt, dass die Frischkochküchen sukzessiv abgebaut und durch Caterer ersetzt werden sollen. Diese beiden Verwaltungsvorschläge kamen bei den Eltern und den Mitgliedern des Jugendhilfeausschusses nicht gut an.

Politik und Eltern unzufrieden

Parteiübergreifend wandte man sich gegen die Vorschläge und forderte eine Beibehaltung von Frischkochküchen und wollte auch einer Erhöhung der Entgeltordnung nicht zustimmen. Daher hatte der Beigeordnete Carsten Walbröhl bei den Eltern, welche die Diskussion in der Aula der Mondorfer Realschule aufmerksam verfolgten, einen schweren Stand und es gab sogar einige Zwischenrufe erboster Eltern. „Wir haben derzeit Personalkosten von über 500.000 Euro für die Frischkochküchen. Die Gelder müssen irgendwo herkommen und die Kostenentwicklung muss gedämpft werden. Zudem sind wir als Stadt verpflichtet, kostendeckende Beiträge zu erheben“, so Walbröhl.

Essensgeld muss erhöht werden

Es kam zu einer langen Diskussion mit den Ausschussmitgliedern und zu vielen Vorschlägen und guten Ideen, die sich aber meist als nicht zielführend erwiesen. Walbröhl sagte, dass die Caterer Lösung in allen anderen Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises, außer in der Stadt Troisdorf, funktioniere. Unterstützung erhielt der Beigeordnete von Ruth Hartmann, Fachbereichsleiterin Jugend und Familie. „Es ist rechtlich unzulässig, das Essensgeld zu subventionieren. Es wäre zudem eine Wettbewerbsverzerrung gegenüber freien Kitas und verstößt somit gegen das Gesetz“, so Hartmann.

Frischkochküchen zu teuer

Walbröhl betonte noch einmal, dass Frischkochküchen teuer seien, da es sich hierbei um städtische Mitarbeiter handele, die dort arbeiten würden. „Wenn der Koch krank ist, müssen wir einen Caterer einschalten. Wir müssen den Koch weiter bezahlen und den Caterer ebenfalls. Daher sind die Küchen im Blick der Kommunalaufsicht. Das Defizit der Stadt wird sich erhöhen, wahrscheinlich sogar verdoppeln. Ich bitte sie eindringlich, den Weg in Richtung Caterer mitzugehen. Wir müssen im Laufe von 10 Jahren unseren Haushalt sanieren. Unser Weg ist ein maßvoller“, so der Appell des Beigeordneten an die Ausschussmitglieder, von denen auch einige dem Rat angehören und die mit der desolaten Finanzsituation der Stadt bestens vertraut sind.

Entscheidung vertagt

Die Ausschussmitglieder folgten mit ihrem Votum nicht dem Vorschlag der Verwaltung und beschlossen eine Vertagung der Entscheidung über die „Entgeltordnung für die Verpflegung des Kindes in städtischen Tageseinrichtungen“ in die Haushaltsberatung.

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