Trotz der drückenden 32 Grad im Schatten lockte das Brunnenfest am Stockemer See zahlreiche Besucher an. Der idyllisch gelegene See, normalerweise ein ruhiger Rückzugsort für die Mitglieder des ASV Rheidt, verwandelte sich am Samstag in einen lebhaften Treffpunkt für Familien und Naturfreunde. Parkplätze waren an diesem heißen Tag Mangelware, denn das Naturschutzgebiet erlaubt nur das Parken außerhalb des Geländes. Wer nicht mit dem Fahrrad kam, musste längere Fußwege in Kauf nehmen – doch die Mühe lohnte sich.
Naturschutzgebiet öffnet seine Tore
„Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz“, freute sich Kristian Reisch, der 1. Vorsitzende des ASV, bereits zu Beginn der Veranstaltung. An diesem Tag wurde der normalerweise für die Allgemeinheit verschlossene See für alle Bürger geöffnet, eine seltene Gelegenheit, die viele neugierige Besucher nutzten. Die ehemalige Kiesgrube, die in hunderten Stunden ehrenamtlicher Arbeit von den ASV-Mitgliedern zu einem Naturschutzgebiet umgestaltet wurde, ist normalerweise nur den Vereinsmitgliedern zugänglich. Doch das Brunnenfest öffnet die Tore und gibt einen Einblick in das, was sich hinter den Zäunen, Bäumen und Hecken verbirgt.
Bootsfahrten und Vogelbeobachtung als besondere Highlights
Die Besucher hatten die Möglichkeit, den See mit seiner Wasserfläche von über 22 Hektar und einer Tiefe von bis zu 15 Metern zu erkunden – ein beeindruckendes Naturjuwel, das nach der Wahnbachtalsperre der zweitgrößte See im Rhein-Sieg-Kreis ist. Eine besondere Attraktion war in diesem Jahr die erstmals angebotene Bootsfahrt mit Elektroantrieb, die es den Besuchern ermöglichte, den See aus einer neuen Perspektive zu erleben. Vor allem die Kinder hatten ihren Spaß an der Fahrt und hielten gespannt Ausschau nach Fischen.
Neben der Bootsanlegestelle standen Spektive bereit, durch die Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum beobachtet werden konnten. Auch wenn sich an diesem Tag kein Baumfalke zeigte, war der Blick auf die Kormorane, die in der Ferne auf einem Baumstamm ruhten, beeindruckend. Die Ornithologische Arbeitsgemeinschaft aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis (OAG) begleitete die Vogelbeobachtungen und stand für Fragen zur Verfügung.
Geselligkeit und Genuss am Wasser
Das gemütliche Beisammensein fand vor und neben dem Clubhaus statt, wo sich die Besucher an Biertischgarnituren niederließen, den Blick auf den See genossen und sich an kühlen Getränken, Grillspezialitäten und einem reichhaltigen Kuchenbuffet stärkten. Besonders beliebt waren die frisch geräucherten Forellen, die direkt vor Ort verzehrt oder mit nach Hause genommen werden konnten.
Auch Bürgermeister Matthias Großgarten ließ es sich nicht nehmen, das Fest zu besuchen, begleitet von Mitgliedern des Rates der Stadt Niederkassel. Gegen Abend kehrte langsam wieder Ruhe am See ein, doch die positiven Eindrücke des Tages blieben. „So viele Gäste hatten wir noch nie – und das trotz der Hitze“, resümierte Kristian Reisch zufrieden. „Selbst die kleine Panne mit dem Bierwagen haben wir gut weggesteckt. Mein Dank gilt dem tollen Team und den fleißigen Helfern, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre. Es war ein harmonischer Tag, und ich freue mich schon auf das nächste Jahr – besonders, wenn das Wetter wieder so gut mitspielt.“
Mit diesen Worten ging ein gelungenes Brunnenfest zu Ende, das nicht nur den Vereinsmitgliedern, sondern auch der gesamten Niederkasseler Bevölkerung einen besonderen Tag am Stockemer See bescherte.