Um 11 Uhr ging es los. Am Rheinufer von Mondorf, Rheidt, Niederkassel und Lülsdorf versammelten sich zahlreiche Helferinnen und Helfer, um das Rheinufer vom Müll zu befreien. Die Initiative möchte mit der Aktion den Rhein von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung in der Niederlande vom Müll befreien. Ziel ist es außerdem, ein Bewusstsein schaffen, dass Müll nicht achtlos weggeworfen wird und er von vornhinein vermieden wird. Der Rhein ist nicht nur eine der bedeutendsten Flüsse Europas, sondern auch ein großer Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt. Das diesjährige RhineCleanUp in Niederkassel wurde von den Grünen Niederkassel und der Pfarreiengemeinschaft Siegmündung organisiert. Diese veranstaltete im Rahmen der Glaubenswoche 2023 neben der Aufräumaktion in Rheidt und Mondorf auch eine Kunstaktion mit der Bonner Künstlerin Anna Thinius.
Hitze hält die Helfer nicht ab
Die Teilnehmer aus Niederkassel, wünschen sich ein Umdenken, bei den Menschen, ihren Müll nicht achtlos in die Natur zu werfen: „Die einen machen es dreckig, die anderen machen es sauber“ sagte Teilnehmer Matthias Lenz. Trotz enormer Hitze kamen viele Naturfreunde, um die Natur in Niederkassel vom Müll zu befreien. „Wir sind heute hier, damit wir Müll sammeln und der Umwelt helfen“, sagte eine junge Teilnehmerin in Mondorf. „Im letzten Jahr habe ich mich viel mehr anstrengen müssen, um den Sack einigermaßen zu füllen, da waren viel weniger Helfer dabei“, sagte Lenz. Die Aktion für mehr Umweltschutz und saubere Flüsse bekommt also von Jahr zu Jahr mehr Unterstützer.
Kunst aus Abfällen
Am Mondorfer Pfarrheim St. Laurentius konnten die jüngeren Helferinnen und Helfer im Anschluss bei einer Müll-Kunst-Aktion ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die Künstlerin Anna Thinius half den Kindern mit verschiedenen Werkzeugen, aus vermeintlichem Müll, wie Autoreifen, alten Schuhen oder alten Flipflops ihr persönliches Kunstwerk zu erschaffen. Sie will mit ihren Workshops und ihrer Kunst ein Bewusstsein schaffen, dass man Dinge nicht wegwerfen muss, sondern wieder verwenden kann: „Man kann gucken, wofür kann ich das noch nutzen, was kann ich davon noch gebrauchen. Oder kann ich Dinge ohne Verpackung kaufen.“ Sie betonte selbst die Schwierigkeit des Müllvermeidens „Ich weiß es selbst, es ist nicht mit allem möglich. Es ist nicht bei allem sinnvoll, aber sobald das Bewusstsein dafür da ist, achtet man automatisch darauf.“ Die Aktion RhineCleanUp sorgt neben sauberen Stränden für ein größeres Bewusstsein bei den Menschen, ihren Müll nicht liegen zu lassen oder achtlos wegzuwerfen. Wenn sich alle daranhielten, bräuchte man ihn nämlich nicht mühsam einzusammeln.