Am 9. November jährt sich zum 84. Mal das schreckliche Szenario der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, wo in ganz Deutschland zahlreiche Synagogen durch Angehörige von SS und SA zerstört und in Brand gesteckt wurden. Unter anderem wurden Wohnungen und Geschäfte vieler jüdischer Bürger*innen mit öffentlicher Billigung geplündert und zahlreiche Menschen misshandelt, gedemütigt, vergewaltigt und verhaftet. Die Reichskristallnacht (verharmlost) bzw. die Pogromnacht war eine gewalttätige Aktion gegen Minderheiten.
Jüdische Menschen wurden in einem noch nie dagewesenen Ausmaße verschleppt und diskriminiert. Sie landeten in den Konzentrationslagern Buchenwald, Dachau und Sachsenhausen, wo viele Menschen infolge körperlicher und psychischer Tourturen sowie weiterer Misshandlungen ums Leben kamen. Etwa 1200 Synagogen wurden vernichtet sowie ca. 8000 jüdische Geschäfte und Wohnungen zerstört.
Synagoge in Mondorf abgebrannt
Auch in Niederkassel-Mondorf fiel eine an der Provinzialstraße befindliche Synagoge den Flammen zum Opfer. In jener Zeit umfasste die jüdische Gemeinde in Niederkasel etwa 80 Menschen. Die Gemeindemitglieder kamen aus Mondorf, Rheidt, Sieglar und Bergheim und konnten sich den Greueltaten der Nazis nicht erwehren.
a0dafb36-f1a2-4090-a8fa-cb2596082957Historiker vermuten, dass die NS-Führung ermitteln wollte, ob solche Vorgehensweise bei der übrigen Bevölkerung auf Widerstand träfe. Es gab zwar vereinzelt Einwände, aber nur geringfügig engagierten sich nichtjüdische Mitbürger*innen und Nachbarn für ihre Mitmenschen. Das war auch in Niederkassel nicht anders.
Landrat Sebastian Schuster äußert sich
„Die Geschichte muss uns allen eine Mahnung bleiben, die Vergangenheit darf sich nicht wiederholen. Gerade in unserer heutigen Zeit, in der Antisemitismus immer offener zu Tage tritt“, so Landrat Sebastian Schuster.