Gemeinschaftliches Engagement: Pfadfinder verschönern Flüchtlingsheim auf dem ehemaligen Mobau Klein Gelände | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Vergangenes Wochenende fand in Niederkassel eine beeindruckende Aktion statt: Die Pfadfinder des Stamm Roncalli Niederkassel und weitere Pfadfinder des Bezirks Sieg beteiligten sich an der 72-Stunden-Aktion in Zusammenarbeit mit InterKultur.

Gemeinschaftliches Engagement: Pfadfinder verschönern Flüchtlingsheim auf dem ehemaligen Mobau Klein Gelände

Das Ziel war es, gemeinsam mit den Bewohnern des Flüchtlingsheims auf dem ehemaligen Mobau Klein Gelände drei Tage lang etwas Nachhaltiges zu schaffen und im Zeichen von Integration und Gemeinschaft zu handeln.

Vielfältige Projekte trotz widriger Wetterbedingungen

Tag 1 – Spiele und Aufhübschung der Unterkunft

Am Freitag startete die Aktion bereits morgens früh. Aufgrund des schlechten Wetters wurde ein großes Küchenzelt aufgebaut, in dem alle Materialien für den Tag aufbewahrt wurden. Die Spielekiste der Pfadfinder des Stamm Roncalli Niederkassel war ein erstes Highlight für die Geflüchteten, denn die meisten von ihnen haben bereits Monate lang nicht mehr mit einer so großen Auswahl an Spielen spielen können. Trotz Sprachbarriere konnten die Pfadfinder ohne Probleme in ein gemeinsames Spiel mit den Kindern finden und so erste Berührungsängste verlieren.

Um das Gelände des Mobau Klein ein wenig aufzuhübschen, wurde eine große Müllsammelaktion auf dem gesamten Gelände gestartet, bei der zwei große Säcke voller Müll gesammelt werden konnten. Auch hier unterstützten die Kinder aus der Unterkunft tatkräftig und mit Vergnügen. Als letzte Aktion des ersten Tages stand nun das Bemalen eines großen Bettlakens auf der Agenda. Mit Fingerfarbe konnte hier der Fantasie freien Lauf gelassen werden. Am Ende entstand ein erstes buntes Bild, welches am nächsten Tag an die Wand angebracht wurde.

Tag 2 – Asphaltfarbe, Beete bepflanzen und Laken bemalen

Auch am zweiten Tag spielte das Wetter nicht ganz mit, weshalb das größte Vorhaben des Tages – das Anbringen von Asphaltfarbe – nur unter widrigen Bedingungen stattfinden konnte. Der Boden war nass und die Asphaltfarbe konnte ausschließlich auf trockenem Untergrund angebracht werden. Daher wurde mit Heißluft versucht, die Stellen möglichst trocken zu bekommen. Da hier in der Zwischenzeit keine Aktion stattfinden konnte, wurden verschiedene Stationen mit Angeboten aufgebaut.

Die Teilnehmer der Pfadfinder und alle interessierten Bewohner konnten sich zwischen dem Bepflanzen von Lavendel-Beeten, dem Bemalen verschiedener Papiervorlagen und dem Bemalen von großen Laken entscheiden. Am Nachmittag konnte dank der Vorkehrungen dann endlich die erste Schicht der Asphaltfarbe angebracht werden, die über Nacht unter Planen trocknen konnte.

Tag 3 – Dekoration und Grillfest

Am Sonntag begann bereits der letzte Tag der 72-Stunden-Aktion. Neben der Fertigstellung der Asphaltfarbe, aus der bunte Hüpfekästchen und ein Mensch-Ärgere-Dich-Nicht-Spiel entstand, wurden mit den am Vortag bemalten Papieren bunte Girlanden gebastelt. Dafür wurde das Bemalte von den Kindern und Erwachsenen mit Öl betupft und anschließend getrocknet, damit das Papier transparent wird. Die fertiggestellten Girlanden zieren nun die Fenster der Eingangshalle.

Das Highlight des Tages war sicher das große Grillfest, an dem auch Mitglieder von Interkultur und zahlreiche weitere interessierte Personen teilnahmen. Damit jeder Geflüchtete an dem Fest teilnehmen konnte, wurden halal-Fleisch aus einem türkischen Supermarkt und Brötchen organisiert sowie Kuchenspenden mitgebracht. Außerdem organisierte Herr Frechen, dass Vanessa Ostendörfer ihre Popcorn-Maschine für ein paar Stunden aufbaute, die an diesem Fest ebenfalls strahlende Kinderaugen hervorbrachte. Die KJA Bonn kam auf einen Besuch vorbei und hatte drei Eismaschinen im Gepäck, mit denen sie über eine Stunde lang Eis für alle Personen zubereitete.

Ein Zeichen der Solidarität und Normalität

Die ganze 72-Stunden-Aktion war ein voller Erfolg. Die kleinen und großen Bewohner und die teilnehmenden Pfadfinder brachen an diesem Wochenenden Barrieren und zeigten den Geflüchteten, dass sie nicht alleine sind. Ein großes Lob wurde von Herrn Frechen von der Stadt Niederkassel ausgesprochen, der am gesamten Wochenende stets als Ansprechpartner vor Ort war. Besonders bedankt hat sich auch Matthias Ferring, der als Mitglied von Interkultur stets für die Pfadfinder erreichbar war und auch im Vorhinein bei allen Planungen unterstützt hat. Er ist sich sicher: „Diese gemeinsamen Stunden werden die Bewohner nicht so schnell vergessen. Ihr habt etwas geschaffen, was den Menschen hier ein Stückchen Normalität geschenkt hat. Sie haben gesehen, dass sie nicht alleine sind und nicht nur InterKultur sie unterstützt, sondern auch die Jugend in Niederkassel.“

Spenden

Da die Familien in den Flüchtlingsheimen kaum Spielsachen etc. besitzen, freut sich InterKultur immer über Spenden. Solltet ihr Dinge haben, die ihr gerne an Geflüchtete abgeben möchtet, dann meldet euch gerne per Mail bei Info@interkultur-niederkassel.de.