Anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Rhabarberbrunnens auf dem Adenauerplatz in Niederkassel-Mondorf, wollten Mitglieder des Bürgerverein Mondorf (BVM) dem Brunnen zu seinem 30. Geburtstag eine Säuberung zukommen lassen. Dazu trafen sich mit Marco Götsch, Stefan Rathjen, Sebastian Wessel und Martin Franken vier Vorstandsmitglieder und Marc Dziamsui, um am Freitag, den 12. April 2024 die Säuberung in die Tat umzusetzen. Für den Flüssigkeitshaushalt hatte Bianca Dziamsui verschiedene Kaltgetränke mitgebracht.
Kein Starkstrom-Anschluss
Der Wille für die Säuberung des Brunnens war bei den Teilnehmern gegen 17:00 Uhr allgegenwärtig, doch die vorgesehene Aktion scheiterte letztendlich daran, dass kein Starkstrom-Anschluss für einen Industriehochdruckreiniger zur Verfügung stand. Die Schlüssel, welche der BVM für solche Zwecke für die beiden Stromverteiler auf dem Adenauerplatz hat, passten nicht. Nach Aussage des 1. Vorsitzenden Marco Götsch hat die Stadt Niederkassel die Schlüssel für die Verteiler ausgetauscht, ohne den BVM darüber in Kenntnis zu setzen.
Haushaltshochdruckreiniger scheitert
Ein Versuch mit einem Haushaltshochdruckreiniger scheiterte kläglich, da mit diesem Gerät keinerlei Wirkung erzielt wurde. Ohne nennenswertes Ergebnis wurde die Aktion abgebrochen. Auf der in Kürze stattfindenden Jahreshauptversammlung (25. April 2024) des BVM soll u.a. nun ein neuer Termin für die Säuberung des Brunnens gefunden werden.
Die Geschichte des Brunnens
Die Idee sowie die Historie des Brunnens geht nach Unterlagen, Aufzeichnungen und Protokollen des BVM bis in den März 1974 zurück. Das sind immerhin 50 Jahre. Während einer Jahreshauptversammlung (JHV) des BVM wurde angeregt den Adenauerplatz attraktiver zu gestalten, was zur Folge hatte, dass im September 1974 eine Stein-Wendeltreppe gekauft wurde, die zur Errichtung eines Brunnens dienen sollte. Im Januar 1975 wurde der Bauantrag bei der Stadt Niederkassel gestellt, der im April des Jahres genehmigt wurde. Die Planung sollte der Gartenbau-Ing. Hans Deutschle durchführen und die Gesamtbaukosten wurden auf ca. 7.000 – 8.000 DM veranschlagt.
Bau verschoben
Im Juni 1976 wurde auf der JHV des BVM bekanntgegeben, dass der Bau des Brunnens um ein Jahr verschoben wird, da mit dem Bau des Hafens dieser als alternativer Standort zur Diskussion stand. Im Mai 1977 informiert die Stadt Niederkassel den BVM, dass sie im laufenden Jahr selber einen Brunnen errichten will. Der BVM wollte einen Zuschuss in Höhe von 5.000 DM zahlen. Die 1974 vom BVM angeschaffte Wendeltreppe wurde wieder verkauft.
Im August 1977 teilt die Stadt mit, dass der Bauausschuss dem Brunnenbau zugestimmt hat, der Standort geklärt sei, der Planungsauftrag erteilt wurde und der Bau 1978 fertiggestellt sei.
Nach Reklamation des BVM 1978 teilt die Stadt Niederkassel mit, dass sich der Bau des Brunnens wegen Planungsschwierigkeiten verzögern werde. Anschließend war das Thema wegen fehlender Infos vorerst vom Tisch.
Neuer Vorschlag
Im August 1985 wurde das Thema Brunnen vom BVM neu aufgegriffen. 1986 im April stellte Steinmetz und Steinbildhauer Richard Neff ein Modell vor: Ein Rhabarberblatt mit 3 Motivplatten, welche die Mondorfer Berufe „Fährmann, Fischer und Korbmacher“ zeigen. Die Kosten werden auf 40.000 DM beziffert.
Ein stetes Hin und Her zwischen der Stadt Niederkassel und dem BVM in den Jahren 1986 bis 1992 führte letztendlich dazu, dass der Brunnen erst im Dezember 1993, bis auf das Auffangbecken, auf dem Adenauerplatz aufgestellt werden konnte. Die vorgesehene Einweihungsfeier, angedacht im April 1994, wurde nach nunmehr zweijähriger Dauer, im Zuge der Baumaßnahmen „Ortskernsanierung Mondorf“, Ende Mai 1994 durchgeführt. An der Veranstaltung beteiligten sich neben der Bevölkerung und dem BVM u.a. Bürgermeister Walter Esser, Pfarrer Uwe Dederichs, der MGV Mondorf sowie das Jugendblasorchester der Musikschule Niederkassel.
Mittlerweile ist der „Rhabarberbrunnen“ in Mondorf angekommen und prägt den Adenauerplatz. Eine im Vorfeld wahrlich lange Odyssee fand damit endlich ein positives Ende.