Der traditionelle Brauch in der Nacht am Vorabend zum 1. Mai einen Maibaum vor die Haustür seiner “Liebsten“ zu stellen, stammt bereits aus dem 17. Jahrhundert und hat in Deutschland eine lange Tradition. Wahrscheinlich sind alte germanische Riten der Auslöser. Der Maibaum steht dafür als Zeichen der Frühlings- und Maifeierlichkeiten und soll auf den Beginn der fruchtbaren Zeit des Jahres hinweisen. Maibaum kommt vom Wort Maien, was soviel bedeutet wie erster grüner Austrieb junger Bäume.
Dorfmaibaum in Mondorf: Eine lange lokale Tradition
Aus dem umfangreichen Archiv des Mondorfer Roland Klinger wird bereits vom Dorfmaibaum in hiesiger Gegend in Rheidt (1937) und Mondorf (1934 und 1938) berichtet. In Süddeutschland wird seit Jahrhunderten ein Dorfmaibaum auf dem Dorfplatz aufgerichtet.
Der Junggesellenverein hält das Brauchtum lebendig
Seit Gründung 2007 widmet sich der Mondorfer Junggesellenverein dieser Tradition und stellt jährlich auf dem Adenauerplatz einen Dorfmaibaum auf. Das war am Mittwoch, den 30. April 2025 wieder der Fall. Zuvor hatte die Besorgung aller zu setzenden Maibäume per LKW in Lohmar Priorität.
Feststimmung auf dem Adenauerplatz
Bereits ab 16:00 Uhr stellten sich so nach und nach zahlreiche Besucher auf dem Adenauerplatz für das anstehende Dorfereignis ein. Zahlreiche Kinder fieberten dem Ereignis entgegen, da sie zuvor traditionell den Dorfmaibaum mit bunten Bändern schmücken durften. Während der Wartezeit waren für die Kids Hüpfburgen vorhanden. Der absolute „Knaller“ war dieses Jahr Seifenblasenpistolen (Babble Blaster), die sich wachsender Beliebtheit erfreuten. Außerdem sorgten Getränke und Speisen für das leibliche Wohl aller Gäste.
Gemeinsam stark: Der Maibaum wird aufgerichtet
Nachdem der aufzurichtende Maibaum geschmückt war, wurde zunächst eine Sicherheitszone abgesteckt, dessen Radius während der Aufstellung gemieden werden sollte. Zur Verfügung standen den Junggesellen, einschließlich Männerei, Seile, Leiter und Manpower. Erstmals musste in diesem Jahr auf die Unterstützung eines Traktors verzichtet werden. Der Aufforderung an die anwesenden Herren der Schöpfung mit Hand anzulegen, kamen zahlreiche Männer nach. So reichte ein Versuch und der Maibaum rückte so peu a peu in die im Boden eingelassene Öffnung. Beifall der Anwesenden brandete nach dem auf Anhieb gelungenen Kraftakt auf. Mit mehreren Keilen erhielt der Baum ein solides Fundament und damit eine sichere Standfestigkeit. Ein kühles Kölsch war der Dank an alle Beteiligten. Für die Junggesellen stand dann am Abend noch die Aufstellung zahlreicher weiterer Maibäume am Haus ihrer „Herzensdamen“ auf dem Programm.